Entstehung des Jazz: Blues als "Roots": Unterschied zwischen den Versionen
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− | <br />Charakteristisch für diese Musik ist das meist '''12-taktige Blues Schema''' (Beispielsweise in A, vier Takte A, zwei Takte D, zwei Takte A, ein Takt E, ein Takt D, ein Takt A und ein Takt E) http://www.planetguitar.net/lickderwoche/Lick13/bluesschema.gif und eine absichtlich '''unsaubere Feinabstimmung''' von Ton, Lautstärke, etc. wie wir sie heute kaum noch kennen. | + | <br />Charakteristisch für diese Musik ist das meist '''12-taktige [[Blues Schema]]''' (Beispielsweise in A, vier Takte A, zwei Takte D, zwei Takte A, ein Takt E, ein Takt D, ein Takt A und ein Takt E) http://www.planetguitar.net/lickderwoche/Lick13/bluesschema.gif und eine absichtlich '''unsaubere Feinabstimmung''' von Ton, Lautstärke, etc. wie wir sie heute kaum noch kennen. |
<br />Die typische '''Blues Tonleiter''' ist von der Pentatonik abgeleitetund um zwei '''Blue Notes''' ergänzt. http://de.academic.ru/pictures/dewiki/66/Blues_scale_C.png | <br />Die typische '''Blues Tonleiter''' ist von der Pentatonik abgeleitetund um zwei '''Blue Notes''' ergänzt. http://de.academic.ru/pictures/dewiki/66/Blues_scale_C.png | ||
<br /><br />''"Die harmonische Grundform des Blues ist wie ein Gefäß, in das der eigentlich wichtige Inhalt noch hineinkommen muss",'' ''aus musik um uns/Blues/S.155''<br /><br /> | <br /><br />''"Die harmonische Grundform des Blues ist wie ein Gefäß, in das der eigentlich wichtige Inhalt noch hineinkommen muss",'' ''aus musik um uns/Blues/S.155''<br /><br /> | ||
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<br />Überhaupt ist das individuelle emotionale Empfinden des Künstlers ausschlaggebend für das Produkt. <br />So entstehen '''Steigerungen''', klangliche Brüche und ein sehr experimenteller Umgang mit dem eigenen Instrument. | <br />Überhaupt ist das individuelle emotionale Empfinden des Künstlers ausschlaggebend für das Produkt. <br />So entstehen '''Steigerungen''', klangliche Brüche und ein sehr experimenteller Umgang mit dem eigenen Instrument. | ||
<br />Diese Ableitungen kommen daher, dass sich wie im Blues viele Jazzmusiker des frühen Jazz ihre Instrumente selbst beigebracht und das Bandspiel in spontanen Jam-sessions geprobt haben. <br />Daher ist die '''Improvisation''' eines der Wichtigsten Elemente beider Musikrichtungen. | <br />Diese Ableitungen kommen daher, dass sich wie im Blues viele Jazzmusiker des frühen Jazz ihre Instrumente selbst beigebracht und das Bandspiel in spontanen Jam-sessions geprobt haben. <br />Daher ist die '''Improvisation''' eines der Wichtigsten Elemente beider Musikrichtungen. | ||
+ | So findet man in der Entwicklung des Jazz auch eine Entwicklung in der Breite der [[Improvisation]]. | ||
+ | -1890 entsteht der [[Ragtime]] (linke Klavierhand ersetzt Bass und Gitarre) | ||
+ | -noch keine Improvisation | ||
+ | -zerrissene Melodik→swingartig | ||
+ | -einige Folgemusiker haben durch ihre Extravaganz im Umgang mit Bluessongs und Ragtimes Bedeutung für die Entstehung des Jazz (Nick Larocka, Jelly Roll Morten) | ||
+ | -Buddy Bolden liefert mit seinem ragtime verwandten Stil das Hauptvorbild für den New Orleans Jazz des frühen 20. Jahrhunderts | ||
+ | -in den Jahren um 1915 gab erste Bands, die sich offiziell zum namentlichen Jazz-Stil bekannten, womit sich ein neuer Begriff im öffentlichen Musikgeschehen etablierte | ||
+ | -der Jazz war geboren und machte sich über den Mississippi auf um „heranzuwachsen“ | ||
+ | -natürlich gab es zu dieser Zeit auch außerhalb von New Orleans Jazzmusiker und die Frage wo er nun entstanden ist bleibt umstritten. | ||
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+ | Frühe Stilentwicklungen: | ||
+ | 1900: New Orleans Jazz (“afroamerikanisch”, s.O.) | ||
+ | 1910: Dixieland (“weiß”, etwas schneller und mit mehr Akzenten in Melodien) | ||
+ | 1920: Chicago Jazz (Amateure imitieren New Orleans Jazz→Fähigkeiten verändern Stil, Saxophon tritt erstmals auf) | ||
+ | 1940er-Jahre: New Orleans/Dixieland-Revival in den USA, später auch nachhaltig in Europa. |
Aktuelle Version vom 22. Mai 2011, 17:32 Uhr
Als wohl bekannteste und elementarste Wurzel des Jazz gilt der Blues.
Er hatte mit seiner alltäglichen Thematik (Texte handelten von Liebe, Erfahrungen, Problemen, Ängsten, etc.) für die afroamerikanische Bevölkerung eine eher volkstümliche Bedeutung und war zugleich für viele eine neuartige Musikrichtung des späten 19. Jahrhunderts.
Charakteristisch für diese Musik ist das meist 12-taktige Blues Schema (Beispielsweise in A, vier Takte A, zwei Takte D, zwei Takte A, ein Takt E, ein Takt D, ein Takt A und ein Takt E) http://www.planetguitar.net/lickderwoche/Lick13/bluesschema.gif und eine absichtlich unsaubere Feinabstimmung von Ton, Lautstärke, etc. wie wir sie heute kaum noch kennen.
Die typische Blues Tonleiter ist von der Pentatonik abgeleitetund um zwei Blue Notes ergänzt. http://de.academic.ru/pictures/dewiki/66/Blues_scale_C.png
"Die harmonische Grundform des Blues ist wie ein Gefäß, in das der eigentlich wichtige Inhalt noch hineinkommen muss", aus musik um uns/Blues/S.155
Die Soundprägung des Jazz erinnert in der individuellen Tongebung, Phrasierung und Artikulation deutlich an den speziellen Blues Klang.
Überhaupt ist das individuelle emotionale Empfinden des Künstlers ausschlaggebend für das Produkt.
So entstehen Steigerungen, klangliche Brüche und ein sehr experimenteller Umgang mit dem eigenen Instrument.
Diese Ableitungen kommen daher, dass sich wie im Blues viele Jazzmusiker des frühen Jazz ihre Instrumente selbst beigebracht und das Bandspiel in spontanen Jam-sessions geprobt haben.
Daher ist die Improvisation eines der Wichtigsten Elemente beider Musikrichtungen.
So findet man in der Entwicklung des Jazz auch eine Entwicklung in der Breite der Improvisation.
-1890 entsteht der Ragtime (linke Klavierhand ersetzt Bass und Gitarre)
-noch keine Improvisation
-zerrissene Melodik→swingartig
-einige Folgemusiker haben durch ihre Extravaganz im Umgang mit Bluessongs und Ragtimes Bedeutung für die Entstehung des Jazz (Nick Larocka, Jelly Roll Morten)
-Buddy Bolden liefert mit seinem ragtime verwandten Stil das Hauptvorbild für den New Orleans Jazz des frühen 20. Jahrhunderts
-in den Jahren um 1915 gab erste Bands, die sich offiziell zum namentlichen Jazz-Stil bekannten, womit sich ein neuer Begriff im öffentlichen Musikgeschehen etablierte
-der Jazz war geboren und machte sich über den Mississippi auf um „heranzuwachsen“
-natürlich gab es zu dieser Zeit auch außerhalb von New Orleans Jazzmusiker und die Frage wo er nun entstanden ist bleibt umstritten.
Frühe Stilentwicklungen: 1900: New Orleans Jazz (“afroamerikanisch”, s.O.) 1910: Dixieland (“weiß”, etwas schneller und mit mehr Akzenten in Melodien) 1920: Chicago Jazz (Amateure imitieren New Orleans Jazz→Fähigkeiten verändern Stil, Saxophon tritt erstmals auf) 1940er-Jahre: New Orleans/Dixieland-Revival in den USA, später auch nachhaltig in Europa.