Forum Sozialwissenschaften 2013: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Das Ziel der Sozialintegration ist, dass Migranten in allen vier Bereichen integriert sind, ohne dass dabei die kulturelle Vielfalt verloren geht. | + | Das Ziel der Sozialintegration ist, dass Migranten in allen vier Bereichen integriert sind, ohne dass dabei die kulturelle Vielfalt verloren geht. (1) |
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+ | Die Größte Verfehlung in der Zuwanderungspolitik Deutschlands bestand darin, dass sich die Bundesrepublik nicht als Einwanderunsland sah (2), obwohl von 1955 bis zum Anwerbestopp 1973 rund vier Millionen Menschen als Gastarbeiter nach Deutschland kamen (3), nachdem diese als Lösung für den Mangel an Arbeitskräfte angeworben wurden. | ||
+ | In der Erwartung einer Rotation der ausländischen Arbeitskräfte, also dem Glauben, die Gastarbeiter würden in ihre Heimatländer zurückkehren nachdem sie einige Jahre in Deutschland gearbeitet hatten, gab es weder eine Migrationsspolitik, noch eine gezielte Steuerung der Zuwanderungsströme, die für eine erfolgreiche Integration der Gastarbeiter nötig gewesen wäre. | ||
+ | > -Anwerbestopp nachdem von 55 bis 73 rund 4 Millionen Menschen als Gastarbeiter nach Deutschland kamen (1) | ||
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+ | > -enormer Familiennachzug, steigende Zahl von Asylsuchenden zwischen 1987 und 1992, Spätaussiedler, Zuwanderung von Menschen aus dem früheren Ostblock nach 1980 | ||
+ | > -deshalb: keine Steuerung der Zuwanderung, fehlende Migrationspolitik (2) | ||
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=== Soziale Ungleichheit === | === Soziale Ungleichheit === |
Version vom 23. September 2011, 09:56 Uhr
Herzlich Willkommen im Wiki "Forum Sozialwissenschaften 2013"
Diese Seite soll Ihnen und uns helfen wichtige Informationen rund um den Leistungskurs Sozialwissenschaften, der zum Abitur im Jahre 2013 führt, auszutauschen.
Zentrale Vorgaben für das Abitur im Leistungskurs "Sozialwissenschaften" im Abitur 2013 finden Sie unter folgender Netzseite: [1] Hier finden Sie: - Zentrale Vorgaben, die den Lehrplan ergänzen - Operatorenliste, die zur Gestaltung von Klausur- und Abiturklausuren verwendet werden - Konstruktionsvorgaben für Abituraufgaben
Die Themen des ersten Halbjahres
Die Wahl der Themen findet in enger Anlehnung an die zentralen Vorgaben und unser Buch (Floren, Franz Josef, Hg., 2006: Wirtschaft. Gesellschaft. Politik. Schöningh Verlag, Paderborn (aktualisierter Nachdruck 2008/2009). statt.
I. Sozialer Wandel
Sozialer Wandel in wichtigen Bereichen:
Lebensformen, Werte, Arbeitswelt.
Zu Beginn haben Sie zentrale Stationen des Wandels von der Agrar- zur Industriegesellschaft erarbeitet (Tabelle). Illustriert wurden diese Informationen durch eine Dokumentation.
In kurzen theoretischen Texten haben Sie wichtige Grundbegriffe der Gesellschaftsanalyse erarbeitet:
- zwei Typen sozialer Zusammenschlüsse
- Merkmale von staatlich verfassten Gesellschaften
- Merkmale von sozialen Strukturen
- Möglichkeiten und Grenzen der Analogie Gesellschaft als Organismus
- Bedeutung des Begriffs "Funktion"
- Was erforscht die Soziologie unter der Fragestellung nach dem Wandel? Prozesse und keine punktuellen Ereignisse
- Wie erforscht die Soziologie diese Prozesse? quantitative Daten und sozialhistorische Beschreibungen
Während dieser Phase des Unterrichts war das zentrale Anliegen Ihnen eine Einführung in die Vieldimensionalität sozialer Prozesse zu vermitteln. Politische, ökonomische, kulturelle und soziale Aspekte wurde dabei immer wieder unterschieden und aufeinander bezogen. In der Soziologie werden viele der angesprochenen Phänomene unter dem Begriff der Modernisierung zusammengefasst.
Ein Schlüsseltext ist daher der Kasten in Floren, Bd. 2, Seite 112. "Auf dieses begriffliche Konzept wird in verschiedenen Materialien dieses Kapitels Bezug genommen." (Seite 112)
I.1. Schlaglichter zu vier Bereichen des sozialen Wandels (Expertenpuzzle)
Thema 1: Industrielle Dienstleistungsgesellschaft und ihre Erwerbsbiografien
Thema 2: Wohlstand als Massenkonsum für ganz Deutschland
Thema 3: Bildung für einen bildungshungrigen Arbeitsmarkt und eine weniger homogene Gesellschaft
Thema 4: Einwanderung als Herausforderung für eine demokratische Gesellschaft
Was ist Integration?
Integration nach dem Integrationsforscher Hartmut Esser lässt sich in zwei Konzepte unterteilen: die Systemintegration und die Sozialintegration. Spricht man von Systemintegration, betrachtet man damit die Gesellschaft als ganzes, während Sozialintegration, worunter die Migration von Migranten zu fassen ist, sich mit der individuellen Eingliederung beschäftigt. Hier unterscheidet man zwischen vier Bereichen. Die Kulturation umfasst alles, was als Vorraussetzung nötig ist, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können, zum Beispiel das Erlernen der Landessprache. Die Platzierung bezeichnet den Prozess, in dem Migranten eine Position sowohl in der Gesellschaft als auch im Schul- und Wirtschaftssystem einnehmen. Unter Interaktion fällt alles, was mit Zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun hat, wie zum Beispiel das Schließen von Freundschaften oder das Bilden von Ehen. Der letzte Bereich, die Identifikation, beschäftigt sich mit dem Prozess der Identifikation des Einzelnen mit der Gesellschaft.
Obwohl die Sozialintegration in mehrere Bereiche gegliedert ist, stehen diese in einer Wechselwirkung zueinander. Zum Beispiel ist das Erlernen der Landessprache wichtig, um zur Schule gehen zu können. Gleichzeitig ist die erfolgreiche Interaktion fast immer eine Hilfe, wenn nicht sogar eine Notwendigkeit für das Lernen dieser Sprache. Das Ziel der Sozialintegration ist, dass Migranten in allen vier Bereichen integriert sind, ohne dass dabei die kulturelle Vielfalt verloren geht. (1)
Verfehlungen in der bisherigen Zuwanderungspolitik
Die Größte Verfehlung in der Zuwanderungspolitik Deutschlands bestand darin, dass sich die Bundesrepublik nicht als Einwanderunsland sah (2), obwohl von 1955 bis zum Anwerbestopp 1973 rund vier Millionen Menschen als Gastarbeiter nach Deutschland kamen (3), nachdem diese als Lösung für den Mangel an Arbeitskräfte angeworben wurden. In der Erwartung einer Rotation der ausländischen Arbeitskräfte, also dem Glauben, die Gastarbeiter würden in ihre Heimatländer zurückkehren nachdem sie einige Jahre in Deutschland gearbeitet hatten, gab es weder eine Migrationsspolitik, noch eine gezielte Steuerung der Zuwanderungsströme, die für eine erfolgreiche Integration der Gastarbeiter nötig gewesen wäre. > -Anwerbestopp nachdem von 55 bis 73 rund 4 Millionen Menschen als Gastarbeiter nach Deutschland kamen (1) > -Erwartung: Rotation der ausländischen Arbeitskräfte, Rückkehr in Heimatländer nachdem sie einige Zeit in Deutschland gearbeitet haben (2) > -enormer Familiennachzug, steigende Zahl von Asylsuchenden zwischen 1987 und 1992, Spätaussiedler, Zuwanderung von Menschen aus dem früheren Ostblock nach 1980 > -deshalb: keine Steuerung der Zuwanderung, fehlende Migrationspolitik (2) >
Soziale Ungleichheit
Modelle und Theorien zur Beschreibung, Analyse und Deutung gesellschaftlicher Ungleichheit: Kriterien für Klassentheorien und Schichtmodelle, Milieutheorien, Individualisierungsthese.
Empirische Sozialforschung "Die Messung sozialer Ungleichheit"
Die Entwicklung der Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland seit 1990; weitere wichtige Indikatoren sozialer Ungleichheit.
Der demokratische und soziale Bundesstaat
Das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes; Grundzüge kontroverser Positionen zur Ausgestaltung des Sozialstaats in Deutschland.