Rezeptionsweise nach Besseler: Unterschied zwischen den Versionen
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Für Besseler steht das Hören in einer Wechselbeziehung zum musikalischen Schaffen der jeweiligen Zeit und ist deshalb geschichtlichen Veränderungen unterworfen; die Musik jeder Epoche verlangt eine andere Art des Hörens. | Für Besseler steht das Hören in einer Wechselbeziehung zum musikalischen Schaffen der jeweiligen Zeit und ist deshalb geschichtlichen Veränderungen unterworfen; die Musik jeder Epoche verlangt eine andere Art des Hörens. | ||
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+ | Im '''15. und 16. Jahrhundert''' war die Hörweise VERNEHMEN, die Stimmen fließen feierlich und werden polyphon geführt. | ||
+ | Die Musik hat noch kein festes Taktschema und man findet keine Wiederholungen. | ||
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+ | '''Im 17. Jahrhundert''' war das Hören ein GLIEDHAFT-VERKNÜPFENDES Hören. Die Musik, meist Tanzmusik verlangt einen Taktschwerpunkt, eine geregelte Abfolge von betonten und unbetonten Taktzeiten. | ||
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+ | '''Im 18. Jahrhundert''' ist das Hören ein AKTIV-SYNTHETISCHES Hören. | ||
+ | Die Musik is vielfach von einem einheitlichen Affekt und Duktus geprägt. | ||
+ | Des Weiteren wird vom Hörer verlangt, dass er gegenläufige Stimmen als Einheit erkennt. | ||
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+ | '''Im 19. Jahrhundert''' war das Hören ein PASSIVES Hören. Der Hörer lässt sich von dem Musikstrom mittragen. |
Version vom 2. Juli 2011, 14:16 Uhr
HEINRICH BESSELER Für Besseler steht das Hören in einer Wechselbeziehung zum musikalischen Schaffen der jeweiligen Zeit und ist deshalb geschichtlichen Veränderungen unterworfen; die Musik jeder Epoche verlangt eine andere Art des Hörens.
Im 15. und 16. Jahrhundert war die Hörweise VERNEHMEN, die Stimmen fließen feierlich und werden polyphon geführt. Die Musik hat noch kein festes Taktschema und man findet keine Wiederholungen.
Im 17. Jahrhundert war das Hören ein GLIEDHAFT-VERKNÜPFENDES Hören. Die Musik, meist Tanzmusik verlangt einen Taktschwerpunkt, eine geregelte Abfolge von betonten und unbetonten Taktzeiten.
Im 18. Jahrhundert ist das Hören ein AKTIV-SYNTHETISCHES Hören. Die Musik is vielfach von einem einheitlichen Affekt und Duktus geprägt. Des Weiteren wird vom Hörer verlangt, dass er gegenläufige Stimmen als Einheit erkennt.
Im 19. Jahrhundert war das Hören ein PASSIVES Hören. Der Hörer lässt sich von dem Musikstrom mittragen.