Fuge und deren schematischer Aufbau
Aufbau der Fuge:
· mehrstimmiges (meist 3- oder 4-stimmig) Vokal- oder Instrumentalstück
· Stimmen setzten nacheinander ein
· grober Aufbau: Exposition (1. Durchführung) - Zwischenspiel - 2. Durchführung - ... -Schluss
· Durchführung (mind. 2): jede Stimme sollte einmal das Thema (1. Thema: Fugenthema) gehabt haben; eine Stimme hat Thema = Dux => nächste Stimme mit gleichem Thema (auf der Oberquinte oder Unterquarte) setzt ein = Comes/ Beantwortung (tonal oder real) => durch alle Stimmen => Durchführung ist beendet
Besonderheiten:
· Die Stimme, die das Thema gespielt hat, geht in den Kontrapunkt über: Gegenstimme zum neuen Themeneinsatz. Wenn ein Kontrapunkt häufiger auftritt und wie ein eigenes Thema angesehen werden kann, wird er Kontrasubjekt genannt
· das Thema kann in nachfolgenden Durchführungen auch verändert werden, z.B. durch eine Umkehrung, Vergrößerung, Verkleinerung
· bei einer sogenannten Engführung fängt eine Stimme mit dem Thema bereits an, während die vorangegangene das Thema noch nicht abgeschlossen hat · beim „überzähligen Themeneinsatz“ spielt eine der Stimmen ein zweites Mal das Thema innerhalb derselben Durchführung
· Zwischenspiel: tritt zwischen zwei Durchführungen auf; normalerweise ohne thematische Bezüge Besonderheit: das Binnenzwischenspiel innerhalb einer Durchführung führt meist vom Comes zurück zum nächsten Dux-Einsatz
· Am Schluss: oft Orgelpunkt: länger liegenbleibender Basston, auch wenn sich dadurch harmonische Reibungen ergeben