Hurrelmann

Aus KAS-Wiki
Version vom 24. Juni 2010, 17:21 Uhr von Karl Kirst (Diskussion | Beiträge)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Maximen in Kurzfassung

  • 1. Maxime
    • Die Persönlichkeit des Jugendlichen entwickelt sich durch die Verbindung der Gesellschaft und den biogenetischen Anlagen.
    • Die Persönlichkeit entwickelt sich zu 50% aud der Genetik und zu 50% durch Umwelteinflüsse.
    • Im Jugendalter herrscht ein ständiges Wechselspiel von Anlage und Umwelt, da die genetische Ausstattung in dieser Zeit die Freiräume für Eigenschaften udn Verhalten,die durch Umwelteinflüsse verändert werden können, festgelegt werden.
    • Jugendliche sind aktiv handelnde Individuen, welche sich in einer Umbruchphase befinden. Schwerpunkt ist das Erlernen eigengesteuerter und selbstverantwortlicher Lebensführung.
  • 2. Maxime
    • Im Jugendalter bildet sich durch die Auseinandersetzung mit der inneren und äußeren Realität das Muster für den Charakter. Man versteht diesen Vorgang als Sozialisation.
    • In der Jugendphase kommt es durch körperliche, psychische und soziale Umbrüche zu einem extrem intensiven Prozess der Auseinandersetzung mit der inneren und äußeren Realität.
    • Der Sozialisationsprozess erreicht eine besonders intensive Phase. In dieser Phase werden die groben Strukturen des Charakters durch die Annahme (d.h. Verarbeitung) von innerer und äußerer Realität entwickelt.
    • Jugendliche haben das erste Mal die Chance, eine Individualität, also eine Ich-Identität, zu entwickeln, da sie genug Lebensphasen durchlebt haben.
  • 3. Maxime
    • Menschen im Jugendalter sind produktiv realitätsverarbeitend, sie wirken als schöpferische Konstrukteure ihrer eigenen Lebenswelt.
    • Jugendliche besitzen noch keine vollen Handlungskompetenzen, probieren Grenzen aus etc.
    • Durch die permanente Neustrukturierung der eigenen Persönlichkeit und des Handelns müssen sowohl Spielräume als auch feste Regeln eingeräumt werden.
    • Die Jugendlichen sind in der Lage, aktiv ihre Ich-Identität zu konstruieren.
  • 4. Maxime
    • Jugendliche bilden durch ihrer eigenen Interessen und Erfahrungen eigene Werte und Normen, dadurch wird ihre eigene Identität gebildet, es entsteht aber auch ein Spannungsverhältnis zwischen Integration und Individuation.
    • Erstmalige Chance der Entwicklung der Ich-Identität; Individuations- und Integratiosnprozess tragen zur personalen und sozialen Identität bei
    • Jugendliche lernen ihren Körper neu kennen und mit den Veränderungen umzugehen, so dass sich eine Persönlichkeit bildet.
    • Durch eigene Interaktionen baut sich Individualität in der Gesellschaft auf (etablieren). Aus dem Aufbau der personalen Identität (Individuation) und der "Vergesellschaftung" (Integration) resultiert ein Spannungsverhältnis. Im Jugendalter eröffnet sich die Möglichkeit, erstmals eine Ich-Identität zu entwickeln.
  • 5. Maxime
    • Der Sozialisationsprozess ist krisenhaft, wenn Individuation und Integration nicht verbunden werden können. Es entsteht ein Entwicklungsdruck.
    • Die Jugendphase stellt auch eine mögliche Krisenphase dar, falls die Umwelt und die Individualität nicht zu einem gemeinsamen Nenner gelangen.
    • Die Grundstrukturen der Geschlechtsmerkmale werden verstärkt in der Jugendphase durch das Wechselspiel zwischen der angeborenen genetsichen Ausstattung und der sozialen und physischen Umwelt ausgebildet.
    • Während der Prozess der Jugend begegnen sich Individuations- und Integrationsprozesse, die zum einen ein positives Stimulierungspotenzial und zugleich auch ein hohes Belastungspotenzial in sich bergen.
  • 6. Maxime
    • Für die Bewältigung der Entwicklungsaufgaben und der Individuations- und Integrationsanforderungen ist soziale Unterstützung der wichtigsten Bezugsgruppen notwendig.
    • Individuation und Integration folgen einer voneinander abweichenden Dynamik. Um das daraus resultierende Spannungsverhältnis zu bewältigen, bedarf es flexibler Bewältigungsstrategien und sozialer Ressourcen.
    • Um notwendige Entwicklungsphasen bestehen zu können, benötigt man Hilfe durch die soziale Umwelt (Familie, Freunde, Traditionen).
    • Durch das Zusammentreffen von Individuations- und Integrationsprozessen kann ein gewisser Belastungsdruck entstehen. Jugendliche müssen sich anpassen und Fähigkeiten nach Situationen entwickeln.
  • 7. Maxime
    • Gesellschaftliche Sozialisationsinstanzen geben den Rahmen für den Weg in das Erwachsenenleben.
    • Die wirkende Gesellschaft besteht aus den unterschiedlichsten Ressourchen, die gesellschaftliche Werte und Normen vermitteln (Schule etc.).
    • Damit der Entwicklungsprozess der Jugendlichen glatt verläuft, ist die Unterstützung der Familie, aber auch von "Sozialisationsinstanzen" (Schule usw.) nötig.
    • Sozialisationsinstanzen geben wichtige Impulse und wirken als Vermittler und Unterstützer im Entwicklungsprozess.
  • 8. Maxime
    • Im Gegensatz zu früher ist die Jugendphase als eine eigene Phase im Leben zu akzeptieren.
    • Die Jugendphase steht als eigenständiger Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung.
    • Die Jugend ist nicht mehr eine Übergangsphase vom Kind zum Erwachsenen, sie ist nunmehr eine eigenständige Phase.
    • Die Jugend (ca. 15 Jahre) gilt als eigene Lebensphase.