Entstehung des Jazz: Blues als "Roots"

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Als wohl bekannteste und elementarste Wurzel des Jazz gilt der Blues.
Er hatte mit seiner alltäglichen Thematik (Texte handelten von Liebe, Erfahrungen, Problemen, Ängsten, etc.) für die afroamerikanische Bevölkerung eine eher volkstümliche Bedeutung und war zugleich für viele eine neuartige Musikrichtung des späten 19. Jahrhunderts.
Charakteristisch für diese Musik ist das meist 12-taktige Blues Schema (Beispielsweise in A, vier Takte A, zwei Takte D, zwei Takte A, ein Takt E, ein Takt D, ein Takt A und ein Takt E) http://www.planetguitar.net/lickderwoche/Lick13/bluesschema.gif und eine absichtlich unsaubere Feinabstimmung von Ton, Lautstärke, etc. wie wir sie heute kaum noch kennen. Die typische Blues Tonleiter ist von der Pentatonik abgeleitetund um zwei Blue Notes ergänzt. http://de.academic.ru/pictures/dewiki/66/Blues_scale_C.png
"Die harmonische Grundform des Blues ist wie ein Gefäß, in das der eigentlich wichtige Inhalt noch hineinkommen muss", aus musik um uns/Blues/S.155
Die Soundprägung des Jazz erinnert in der individuellen Tongebung, Phrasierung und Artikulation deutlich an den speziellen Blues Klang. Überhaupt ist das individuelle emotionale Empfinden des Künstlers ausschlaggebend für das Produkt. So entstehen Steigerungen, klangliche Brüche und ein sehr experimenteller Umgang mit dem eigenen Instrument. Diese Ableitungen kommen daher, dass sich wie im Blues viele Jazzmusiker des frühen Jazz ihre Instrumente selbst beigebracht und das Bandspiel in spontanen Jam-sessions geprobt haben. Daher ist die Improvisation eines der Wichtigsten Elemente beider Musikrichtungen.