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(Definition Bildungsexpansion: der Ausbau der sekundären und tretiären Bereiche des Bildungswesens)
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Die „Ost-West-Lücke“ war früher auch noch deutlich in den einzelnen Haushalten zu sehen. Doch in den letzten Jahren scheint sich die Kluft zu verringern. Der Osten holt deutlich zum Westen auf. Waren es noch  1989 grade einmal 54,3% der Ostdeutschen die einen PKW besaßen und damit 13,5% weiniger als im Westen, waren es im Jahre 2006 nur noch 5,1% Differenz mit 78% aller Westdeutschen Haushalte die ein PKW besaßen.<br />
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Die „Ost-West-Lücke“ war früher auch noch deutlich in den einzelnen Haushalten zu sehen. Doch in den letzten Jahren scheint sich die Kluft zu verringern. Der Osten holt deutlich zum Westen auf. Waren es noch  1989 gerade einmal 54,3% der Ostdeutschen die einen PKW besaßen und damit 13,5% weniger als im Westen, waren es im Jahre 2006 nur noch 5,1% Differenz mit 78% aller Westdeutschen Haushalte die einen PKW besaßen.<br />
Noch deutlicher wird die Aufholjagd im Zeitraum 1989 bis 2006 in Bezug auf die Haushaltsausstattung mit Computer in Deutschland. So hatten 1989 37,4% aller Haushalte in Westdeutschland einen Computer, hatten grade einmal 12% in Ostdeutschland einen Computer zu Hause. 2006 war der Unterschied von zuvor 25,4% auf nur 2,4% gesunken. Denn in Ostdeutschland  hatten 2006 66.6% der Haushalte einen Computer.<br />
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Noch deutlicher wird die Aufholjagd im Zeitraum 1989 bis 2006 in Bezug auf die Haushaltsausstattung mit Computern in Deutschland. So hatten 1989 37,4% aller Haushalte in Westdeutschland einen Computer, hatten gerade einmal 12% in Ostdeutschland einen Computer zu Hause. 2006 war der Unterschied von zuvor 25,4% auf nur 2,4% gesunken. Denn in Ostdeutschland  hatten 2006 66.6% der Haushalte einen Computer.<br />
Wenn man jedoch die Bilanzen von 2006 bezüglich der Haushalte mit Telefon anschaut, wird sichtbar, dass es auch der Westen drauf achten muss, dass der sich vom Osten nicht überholen lässt, sonder als ein Land gleich entwickelt ist. 1989 waren schon 99,3% aller Haushalte in Westdeutschland mit einem Telefon ausgestattet, doch nur 16% aller Ostdeutschen. 2006 gab es sogar mehr Ost- als Westdeutsche Haushalte mit Telefon. Ach wenn es grade einmal nur 0,6% waren, kann man sagen dass dort das goldene Tempo gefunden wurde, bzw. auf in diesem Fall die Unterentwicklung des Westen bezogen auch nicht.[http://www.bpb.de/themen/O39VAA,0,0,Ausstattung_privater_Haushalte.html]
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Wenn man jedoch die Bilanzen von 2006 bezüglich der Haushalte mit Telefon anschaut, wird sichtbar, dass es auch der Westen darauf achten muss, dass der sich vom Osten nicht überholen lässt, sondern als ein Land gleich entwickelt ist. 1989 waren schon 99,3% aller Haushalte in Westdeutschland mit einem Telefon ausgestattet, doch nur 16% aller Ostdeutschen. 2006 gab es sogar mehr ost- als westdeutsche Haushalte mit Telefon. Ach wenn es grade einmal nur 0,6% waren, kann man sagen dass dort das goldene Tempo gefunden wurde, bzw. auf in diesem Fall die Unterentwicklung des Westen bezogen auch nicht.[http://www.bpb.de/themen/O39VAA,0,0,Ausstattung_privater_Haushalte.html]
  
 
=== Thema 3: Bildung für einen bildungshungrigen Arbeitsmarkt und eine weniger homogene Gesellschaft ===
 
=== Thema 3: Bildung für einen bildungshungrigen Arbeitsmarkt und eine weniger homogene Gesellschaft ===

Version vom 25. September 2011, 22:40 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Herzlich Willkommen im Wiki "Forum Sozialwissenschaften 2013"

Diese Seite soll Ihnen und uns helfen wichtige Informationen rund um den Leistungskurs Sozialwissenschaften, der zum Abitur im Jahre 2013 führt, auszutauschen.

Zentrale Vorgaben für das Abitur im Leistungskurs "Sozialwissenschaften" im Abitur 2013 finden Sie unter folgender Netzseite: [1] Hier finden Sie: - Zentrale Vorgaben, die den Lehrplan ergänzen - Operatorenliste, die zur Gestaltung von Klausur- und Abiturklausuren verwendet werden - Konstruktionsvorgaben für Abituraufgaben

Die Themen des ersten Halbjahres

Die Wahl der Themen findet in enger Anlehnung an die zentralen Vorgaben und unser Buch (Floren, Franz Josef, Hg., 2006: Wirtschaft. Gesellschaft. Politik. Schöningh Verlag, Paderborn (aktualisierter Nachdruck 2008/2009). statt.

I. Sozialer Wandel

Sozialer Wandel in wichtigen Bereichen: Lebensformen, Werte, Arbeitswelt.
Zu Beginn haben Sie zentrale Stationen des Wandels von der Agrar- zur Industriegesellschaft erarbeitet (Tabelle). Illustriert wurden diese Informationen durch eine Dokumentation. In kurzen theoretischen Texten haben Sie wichtige Grundbegriffe der Gesellschaftsanalyse erarbeitet:
- zwei Typen sozialer Zusammenschlüsse
- Merkmale von staatlich verfassten Gesellschaften
- Merkmale von sozialen Strukturen
- Möglichkeiten und Grenzen der Analogie Gesellschaft als Organismus
- Bedeutung des Begriffs "Funktion"
- Was erforscht die Soziologie unter der Fragestellung nach dem Wandel? Prozesse und keine punktuellen Ereignisse
- Wie erforscht die Soziologie diese Prozesse? quantitative Daten und sozialhistorische Beschreibungen

Während dieser Phase des Unterrichts war das zentrale Anliegen Ihnen eine Einführung in die Vieldimensionalität sozialer Prozesse zu vermitteln. Politische, ökonomische, kulturelle und soziale Aspekte wurde dabei immer wieder unterschieden und aufeinander bezogen. In der Soziologie werden viele der angesprochenen Phänomene unter dem Begriff der Modernisierung zusammengefasst.
Ein Schlüsseltext ist daher der Kasten in Floren, Bd. 2, Seite 112. "Auf dieses begriffliche Konzept wird in verschiedenen Materialien dieses Kapitels Bezug genommen." (Seite 112)

I.1. Schlaglichter zu vier Bereichen des sozialen Wandels (Expertenpuzzle)

Thema 1: Industrielle Dienstleistungsgesellschaft und ihre Erwerbsbiografien

Wie kam es zu einer industriellen Dienstleistungsgesellschaft?

Es hat viele verschiedene Gründe, dass Deutschland zu einer industriellen Dienstleistungsgesellschaft wurde. Den primären Faktor hierbei spielte der ökonomische Bereich. Unter diesem Aspekt muss man den technischen Fortschritt, die Produktivitätssteigerung, die Arbeitskräfteverlagerung und die private Nachfrageverschiebung näher betrachten und ihre Zusammenhänge erkennen.

Die Umstrukturierung der Agrarwirtschaft, durch die Industrialisierung, führte zu einer hohen Arbeitslosigkeit. Diese wurde hauptsächlich durch den Tertiären Sektor aufgefangen, da bei Dienstleistungen nur eingeschränkte Rationalisierungen möglich sind. (Zum Beispiel kann man Lehrpersonal nicht einfach durch Maschinen ersetzen.) Der primäre Sektor erreichte dadurch eine höhere Produktivität, trotz der Verlagerung der Arbeitskräfte in den Dienstleistungssektor, welcher eine immer wichtigere Rolle für die Ökonomie spielte.

(Schaubild von S.114 in einer Tabelle dargestellt.)

Grundbedarf unterteilt in... Ausgaben Ausgaben
1960 (%) 2004 (%)
Essen/Trinken 33,7 11,7
Wohnung/Heizung/ Licht 12,9 23,8
Kleidung Schuhe 11,6 5,4
Freien Bedarf* 41,8 59,1
  • Freizeit, Hausrat, Unterhaltung


In der Tabelle wird die Nachfrageverschiebung sehr deutlich. Private Haushalte gaben 1960 nur rund 40 % ihres gesammten Einkommens für Freizeitaktivitäten, ihren Hausrat und Unterhaltungsangebote aus. Bis zum Jahr 2004 hat sich diese Zahl um ca. 20 % erhöht. Daran ist zu erkennen, dass der Tertiäre Sektor noch heute einen Aufschwung erlebt.

Um diese Verschiebung zu erklären, muss man sich auch über den Wandel in der Gesellschaft im klaren sein:

sinkende Arbeitszeit -> mehr Freizeitangebote
höhere Lebenserwartung -> Unterhaltungsangebote, Pflegedienste
Technisierung -> Wartungsdienste
Veränderung der beruflichen Anforderungen -> Weiterbildungen
Erwerbsbeteiligung (der Frau) -> Kinderbetreuung



Unterschied zwischen "lifetime employment" und "lifetime employability"


Der Begriff "lifetime employment" bedeutet übersetzt "Anstellung auf Lebenszeit" und steht somit für die Ausübung eines Berufes über die gesamte Lebenszeit. Derzeit wird diese Form von Arbeit noch als "Normalarbeitsverhältnis" dargestellt, was sich allerdings in den nächsten Jahren laut Meinung von Gerhard Wilke, in "Die Zukunft unserer Arbeit", verändern wird.

Die heute noch als atypisch geltende Beschäftigungsform von "lifetime employability" umfasst eine völlig neue Form von Arbeit. Hierbei handelt es sich um das Ausüben von mehreren verschiedenen Berufen im Leben eines Menschen. Darunter fallen zum Beispiel: Teilzeitarbeit, Leiharbeit oder die uns allen bekannten "Minijobs". Der Begriff "lifetime employability" beschreibt also die Bereitschaft und Fähigkeit der Menschen, sich auf neue Beschäftigungen einzulassen und sich den immer ändernden Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt anzupassen. Dies führt zur Notwendigkeit für einige von uns, im Laufe der Zeit mehrere Berufe bzw. Tätigkeitskombinationen auszuüben.

Thema 2: Wohlstand als Massenkonsum für ganz Deutschland

„Wohlstandsexplosion" in der Bundesrepublik

Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte sich der Wohlstand in Deutschland in Ost und West unterschiedlich.
Dies lag an den verschiedenen Wirtschaftsformen. Die soziale Marktwirtschaft im Westen und die zentrale Planwirtschaft im Osten.
Mit ihnen stieg der Lebensstandart in der BRD wesentlich schneller als in der DDR. Dies nennt man die „Ost-West-Wohlstandsschere“, welche sich immer weiter öffnete.
Zu der Wohlstandsexplosion der Bundesrepublik gehören Einkommen, Wohnungsversorgung und die Konsumgüterausstattung. Die gute Entwicklung von alle dem beruht auf dem sogenannten deutschen „Wirtschaftswunder“.
Die deutsche Wirtschaft hatte nach dem Krieg ein schnelles Wachstum und wurde so stark, dass dies auch auf das Einkommen der Einwohner abfärbte. Das durchschnittliche Einkommen pro Kopf erhöhte sich von 1950 bis 1989 von 4400 € auf 18.400 €. Dies ist eine Verbesserung um das 4-fache.
Seit diesem Wirtschaftswunder gilt Deutschland als eines der reichsten Länder der Welt. Das Einkommen pro Kopf erreichte 1991 seinen Höchststand und betrug 12.844 €. Dieser plötzliche Reichtum lässt sich jedoch nicht nur an dem durchschnittlichen Einkommen erkennen, sonder z.B. auch an der Wohnsituation der Westdeutschen.
Diese verbesserte sich stark, wobei man geräumiger und komfortabler wohnte als zuvor. Die zur Verfügung stehende Wohnfläche pro Person verdreifachte sich von 1950 (15 m²) bis 1997 (39 m²) fast. Dies beinhaltete auch, dass die meisten Menschen nun ein Bad, ein Innen-WC und eine Zentralheizung vorweisen konnten. Zuvor konnten dies nur rund 20%.
Ein weiterer Indikator ist die Konsumgüterausstattung, wobei man vor allem auf die Verteilung der technischen Güter achten kann. Das Auto, moderne Haushaltsgeräte und Kommunikationsmedien wurden mehr und mehr Teil des alltäglichen Lebens. So hatten 1963 gerade mal 27 % der Westdeutschen ein Auto und 2003 bereits 78 %. Auf Kommunikationsmedien bezogen bedeutet dies, dass 1962 37% einen Fernseher besaßen und 2003 nur noch 6 % keinen.

Weiter bestehende „Ost-West-Lücke"

Die „Ost-West-Lücke“ ist das Resultat eines halben Jahrhunderts unterschiedlicher Entwicklung, welche auf den verschiedenen Wirtschaftssystemen in Ost und West basiert. In der DDR herrschte die zentrale Planwirtschaft, welche der freien Entfaltung der Wirtschaft im Wege stand. Sie wurde von der Politik gesteuert und schaffte zwar wesentliche Vorteile im Bezug auf die vielen Arbeitsplätze, jedoch hatte sie, im Gegensatz zur westlichen Wirtschaft, keine „Wachstumsexplosion" zur Folge. Der BRD gelang es unterdessen mittels der sozialen Marktwirtschaft ein Wirtschaftswunder zu kreieren, wodurch sie die Wohlstandsschere zwischen Ost- und Westdeutschland öffnete. Die wirtschaftlichen Erfolge der Bundesrepublik hatten eine Wohlstandswelle für den Westen zur Folge, welche eine von Grund auf verschiedene Haushalts- und Güterverteilung in Ost- und Westdeutschland begründete. Seit dem Beitritt der DDR zur BRD am 3.Oktober 1990 gelten diese beiden Teile zwar als ein Land, jedoch besteht noch bis heute eine „Ost-West-Lücke“. Der soziale Umbruch, welcher mit der Vereinigung einherging, brachte dem Osten nicht nur Vorteile, wie z.B. neuen Wohlstand, sondern auch negative Erfahrungen, wie z.B. die Massenarbeitslosigkeit, die dadurch ausgelöst wurde. Nach der Auflösung der Deutschen Demokratischen Republik fielen ca. ein Drittel der Arbeitsplätze weg. Abgesehen davon ist die Gesamtbilanz der ostdeutschen Lebensentwicklung aber positiv zu betrachten. Dies liegt vor allem an den Zahlungen des Westens an den Osten, mittels des sogenannten „Solidaritätszuschlags“, welcher zusätzliche Abgaben der Bürger zum Aufbau des Ostens beinhaltet. Diese positive Entwicklung ist auch mittels Umfragen zu belegen. Demnach empfanden 1998 59% der Bürger der neuen Bundesländer, dass sich die Lebensbedingungen verbessert haben und nur 16%, dass sich diese verschlechterten. Dennoch befindet sich der Osten noch lange nicht auf dem Niveau des Westens. Nachdem sie sich fast ein halbes Jahrhundert in unterschiedlicher Geschwindigkeit entwickelten, ist es nicht möglich diesen Rückstand in 20 Jahren auszugleichen. Es wird noch lange dauern bis die „Ost-West-Lücke“ geschlossen ist, wobei hierbei vor allem ein „goldenes Tempo“ gefunden werden muss, da man die Geduld des Ostens, genauso wie die Solidaritätsbereitschaft des Westens nicht überstrapazieren sollte.

Ausstattung der Haushalte mit Konsumgütern

Die „Ost-West-Lücke“ war früher auch noch deutlich in den einzelnen Haushalten zu sehen. Doch in den letzten Jahren scheint sich die Kluft zu verringern. Der Osten holt deutlich zum Westen auf. Waren es noch 1989 gerade einmal 54,3% der Ostdeutschen die einen PKW besaßen und damit 13,5% weniger als im Westen, waren es im Jahre 2006 nur noch 5,1% Differenz mit 78% aller Westdeutschen Haushalte die einen PKW besaßen.
Noch deutlicher wird die Aufholjagd im Zeitraum 1989 bis 2006 in Bezug auf die Haushaltsausstattung mit Computern in Deutschland. So hatten 1989 37,4% aller Haushalte in Westdeutschland einen Computer, hatten gerade einmal 12% in Ostdeutschland einen Computer zu Hause. 2006 war der Unterschied von zuvor 25,4% auf nur 2,4% gesunken. Denn in Ostdeutschland hatten 2006 66.6% der Haushalte einen Computer.
Wenn man jedoch die Bilanzen von 2006 bezüglich der Haushalte mit Telefon anschaut, wird sichtbar, dass es auch der Westen darauf achten muss, dass der sich vom Osten nicht überholen lässt, sondern als ein Land gleich entwickelt ist. 1989 waren schon 99,3% aller Haushalte in Westdeutschland mit einem Telefon ausgestattet, doch nur 16% aller Ostdeutschen. 2006 gab es sogar mehr ost- als westdeutsche Haushalte mit Telefon. Ach wenn es grade einmal nur 0,6% waren, kann man sagen dass dort das goldene Tempo gefunden wurde, bzw. auf in diesem Fall die Unterentwicklung des Westen bezogen auch nicht.[2]

Thema 3: Bildung für einen bildungshungrigen Arbeitsmarkt und eine weniger homogene Gesellschaft

Bildungs Expansion

Definition Bildungsexpansion: der Ausbau der sekundären und tretiären Bereiche des Bildungswesens

Indikatoren der Bildungsexpasion sind u.a. die Entwicklung der Schulabschlüsse. In Abb 1 (Sozialwissenschaften Band2, Seite 118) ist die Erwachsene westdeutsche Bevölkerung nach Schulabschlüsen (von 1958 bis 2005) in Prozentzahlen (nur Bevölkerung mit Schulabschluss) gezeigt. Dort ist deutlich sichtbar, dass sich die Prozentzahl der höheren Bildungsabschlüsse (z.B. Abitur) angewachsen ist, dazu im Gegensatz aber die Prozentzahl der niedrigeren Schulabschlüsse (z.B. Hauptschulabschluss)zurück gegangen ist. So waren es im Jahr 1958 noch 84 Prozent, die einen Hauptschulabschluss erreicht haben, was aber bis 2005 stetig sank und schließlich iM Jahr 2005 nurnoch 46 Prozent der Erwachsenen einen Hauptschulabschluss erreicht haben. Passend zu der Abnahme des Hauptschulabschlusses nahmen die Prozentzahlen derjenigen zu, welche Abitur und Mittelere Reife erreichten. So hatten im Jahr 1958 nur 4 Prozent der Erwachsenen Abitur und 12 Prozent Mittlere Reife erreicht, dagegen schon 20 Jahre später, also 1978 10 prozent Abitur und 24 Prozent Mittlere Reife. Dieser Trend setzte sich weiter hin fort, so dass im Jahr 2005 25 Prozent das Abitur erreichten und 30 Prozent die Mittlere Reife. In Abb2 (Sozialwisschenschaften Band2, Seite 119) sind zwei Kreisdiagramme gezeigt, mit den Absolventen die ihr Abschlusszeugnis an diesen Schultypen erarben (in Prozent angegeben). Das erste zeigt dies im Jahr 1980, das zweite im Jahr 2002. AUfällig ist die Veränderung der Hauptschule, deren Abschluss 1980 noch 46 Prozent erwarben, im Jahr 2002 allerdings nurnoch 24,4 Prozent, was die Hälfte ist. Die Realschule bleibt fast unverändert (Änderungen um +0.1 Prozent), wobei besonders die ntegrierte Gesamtschule zunimmt. m Jahr 1980 noch bei 3,4 Prozent erwerben 2002 10,1 Prozent dort einen Abschluss. Neue Wege wurden beschreibtten und so haben im Jahr 2002 ganze 8 Prozent ein Abschlusszegnis an Schulen mit mehreren Bildungsmöglichkeiten. Das Gymnasium legt 2002 im Ggensatz zu 1980 bei 22,9 Prozent, um 6,8 Prozent zu. Abweichungen der Zahlen zwischen Abb1 und Abb2 liegen an der Zahl derer, der einbezogen wurden. Aus sozialstrucktureller Sicht wurde so eine Verbesserung der Qualifikationsstrucktur erreicht, was zu einer Höherqualifizierten Bevölkerung hin führt (wie in Abb1 und Abb2 beschrieben, nimmt die Zahl der Höheren Schulabschlüsse zu). Der Anfang dieser Bildungsexpansion in Deutschland liegt in den 50ger Jahren, und führt über bildungspolitische Debatten in den 60ger Jahren bis zu den 90ger Jahren, wo das niterese der Bevölkerung verstummte. Aus ökonomischer Sicht wurde dann Bildung ein interessantes Thema, da dies nach Bildungsökonomen Wirtschaftswachstum bedeutet. (Der oben beschreibene Wandel, wird so in den Zahlen in Abb1 deutlich) Problematik der Bildung war ein Wandel der GEsellschaft: wurden mehr Qualifizierte Arbeiter ausgebildet, so steigt der Anspruch an jeden einzelnen, was zu einer Komplexität der Gesellschaft füht (->Wissenshcaftsgesellschaft). (Orientiert an Aufgabenstellung Seite 119, Nr 1)



Durchdringung der Arbeitswelt, aber auch aller anderen Lebensbereiche durch Technik und Technischen Neuerungen (Seite 119 Nr.2)

Die Arbeitswelt ist schon immer einem sich durch die Entwicklung neuer Technologien aber auch der Gesellschaft wandelnen Prozess unterworfen. Früher assoziierte man mit dem Begriff ,,Arbeit" zuerst körperliche Arbeit, wie zum Beispiel Feldarbeit dann manuelle Arbeit, also Handarbeit. Bis ins Mittelalter wurde diese meistens von Sklaven ausgeführt, da sie von der feineren Gesellschaft, z.B. den Bürgern die in einer Stadt wohnten oder den Adeligen als unfein angesehen wurde. Andererseits wurde körperliche Arbeit wie zum Beispiel Feldarbeit als ein notwendiges ,,Muß" zum Überleben gesehen und dementsprechend auch nicht verachtet. Heutzutage ist Arbeit ein wichtiges Mittel um sich selbst und seine Träume zu verwirklichen, ausserdem soll sie im Leben des Individuums einen festen Platz einnehmend. Letztlich ist Arbeit der tragende Faktor unserer Gesellschaft. Aus heutiger Sicht verbindet man mit Arbeit eher das Ausüben einer Tätigkeit hinter einem Schreibtisch, wo man mehr ,,geistig" als körperlich arbeitet, dies ist eine Auswirkung der überall gegenwärtigen IT-Technik, besonders der EDV- Technologie.


Beispielsweise hat man früher teils lange Reisen auf sich nehmen müssen um an einem Geschäftsmeeting teilzunehemen. Heute hat man die Möglichkeit virtuelle Meetings abzuhalten durch Telefonkonferenzen beispielsweise. Selbst im Produzierendemgewerbe übernehmen immer mehr Computer gesteuerte Programme bespielsweise auch die Kontrollfunktionen die vorher von Menschen durchgeführt wurden.


Welche „Differenzierungen und Spezialisierungen“ machen die Gesellschaft immer komplexer?(S. 119 Nr.2)

Durch „Spezialisierung und Differenzierung“ wird das System unserer heutigen Gesellschaft immer komplexer und somit auch leistungsfähiger. Diese Entwicklung findet ihren Ursprung in der Bildungsexpansion der 1950er Jahre und gilt von dort an als ein fortlaufender Prozess, welcher die Höherqualifizierung und somit später dann auch Qualifikationsüberschüsse als Folge mit sich bringt. Desweiteren gilt es die Entfaltung einer sich selbst-steuernden „wissenschaftlich-technischen Zivilisation“ (Helmut Schelsky (1979)) zu berücksichtigen, welche durch den Bedarf an immer besseren Qualifikationen, der Ausweitung von immer spezifischeren Expertenfeldern und der generellen Weiterentwicklung dieser „Zivilisation“ zu Stande kommt und neue Kommunkationsstrukturen ausbildet (technische kommunikationsnetzwerke anstelle von „face to face“ (interpersonaler Austausch ). Das Konzept einer „nachindustriellen Wissengesellschaft“ (David Bell) beschreibt den Aspekt dieser „evlolutionsartig „verlaufenden Modernisierung, die vor allem auch auf der Grundlage von immer komplizierter werdenden Informationstechnologien in einem weltweiten Verbund System stetig höhere Anforderungen an Gesellschaft, Politik, Ökonomie, Kultur und nicht zuletzt den Einzelnen stellt.

Thema 4: Einwanderung als Herausforderung für eine demokratische Gesellschaft

Was ist Integration?

Integration nach dem Integrationsforscher Hartmut Esser lässt sich in zwei Konzepte unterteilen: die Systemintegration und die Sozialintegration. Spricht man von Systemintegration, betrachtet man damit die Gesellschaft als ganzes, während Sozialintegration, worunter die Migration von Migranten zu fassen ist, sich mit der individuellen Eingliederung beschäftigt. Hier unterscheidet man zwischen vier Bereichen. Die Kulturation umfasst alles, was als Vorraussetzung nötig ist, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können, zum Beispiel das Erlernen der Landessprache. Die Platzierung bezeichnet den Prozess, in dem Migranten eine Position sowohl in der Gesellschaft als auch im Schul- und Wirtschaftssystem einnehmen. Unter Interaktion fällt alles, was mit Zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun hat, wie zum Beispiel das Schließen von Freundschaften oder das Bilden von Ehen. Der letzte Bereich, die Identifikation, beschäftigt sich mit dem Prozess der Identifikation des Einzelnen mit der Gesellschaft.

Zwar ist die Sozialintegration in mehrere Bereiche gegliedert ist, jedoch stehen diese in einer Wechselwirkung zueinander. Zum Beispiel ist das Erlernen der Landessprache wichtig, um zur Schule gehen zu können, gleichzeitig ist die erfolgreiche Interaktion fast immer eine Hilfe, wenn nicht sogar eine Notwendigkeit für das Lernen dieser Sprache. Eine erfolgreiche soziale Integration heißt, dass Migranten in allen vier Bereichen integriert sind, ohne dass dabei die kulturelle Vielfalt verloren geht. (1)

Verfehlungen in der bisherigen Zuwanderungspolitik und ihre Folgen

Die größte Verfehlung in der Zuwanderungspolitik Deutschlands bestand darin, dass sich die Bundesrepublik nicht als Einwanderunsland sah (2), obwohl von 1955 bis zum Anwerbestopp 1973 rund vier Millionen Menschen als Gastarbeiter nach Deutschland kamen (3), nachdem diese als Lösung für den Mangel an Arbeitskräfte angeworben worden waren. In der Erwartung einer Rotation der ausländischen Arbeitskräfte, also dass die Gastarbeiter in ihre Heimatländer zurückkehren nachdem sie einige Jahre in Deutschland gearbeitet haben, gab es weder eine Migrationsspolitik noch eine gezielte Steuerung der Zuwanderungsströme, die für eine erfolgreiche Integration der Gastarbeiter nötig gewesen wäre. (4) Dazu kam, dass man den enormen Familiennachzug, der auf die Zuwanderung der Gastarbeiter folgte, nicht eingeplant hatte, genauso wenig wie die Zuwanderung von Spätaussiedlern und Menschen aus dem früheren Ostblock und die steigende Zahl der Asylsuchenden zwischen

1987 und 1992. Das resultierte in einer Senkung der Anerkennungsquote bei politischer Verfolgung und 1993 in einer Änderung des Asylrechts. Zu diesem Zeitpunkt waren jedoch schon mehrere Hunderttausende nach Deutschland eingewandert. (5)

Aufgrund der mangelnden Migrationspolitik haben die Immigranten nicht das Gefühl integriert zu werden und beginnen, anstatt sich anzupassen, sich ethnischen Minderheitsgruppen anzuschließen. Dort findet die Kommunikation lediglich auf ihrer Muttersprache statt. Kontakt zu Deutschen besteht dabei kaum. Folglich haben Schüler mit Migrationshintergrund, auch wenn ihre Familien schon in der zweiten oder dritten Generation in Deutschland leben, teilweise gravierende Sprachprobleme und damit auch schlechte Chancen auf einen guten Bildungsabschluss. Dies belegt eine Studie von 2004, demnach brechen 18 % dieser Schüler ihre Schullaufbahn ohne einen Abschluss ab. Im Vergleich dazu sind es lediglich 7% bei den Deutschen. Zu den Sprach- und Bildungslücken kommen weitere Komplikationen hinzu; einige Ausländer dürfen aus rechtlichen Gründen nicht in Deutschland arbeiten, andere dürften aber können, aufgrund ihrer ausländischen Qualifikationen, die in Deutschland keine Gültigkeit haben, nicht arbeiten. All diese Umstände führten dazu, dass die Arbeitslosenquote bei Ausländern 2004 bei 20,5 % lag (bei den Deutschen „nur“ bei 11%). Die dadurch benötigten Sozialhilfen belasteten den Finanzhaushalt. Außerdem sind die Ausländer maßgeblich vom Strukturwandel betroffen, da die Altindustrie damals auch Arbeiter mit wenigen Qualifikationen eingestellt hat, heute jedoch zunehmend Maschinen einsetzt und die Arbeitskräfte abbaut. Diejenigen hingegen, die einen Arbeitsplatz haben, sind meistens Arbeiter und somit Wenig-Verdiener. Ihnen droht zur Rente, wegen geringen Einzahlungen in die Rentenversicherung, die Altersarmut. Dieser Teufelskreis wiederholt sich Generation für Generation, wenn sich die Immigranten nicht integrieren und/oder nicht integriert werden.

Zuwanderungs Entwicklung in Deutschland

Die Zuwanderung von Ausländern in Deutschland lässt sich in 3 Phasen unterteilen: 

Die erste Phase der Zuwanderung begann mit der Anwerbung von Gastarbeitern ab 1955 da ein Mangel an Arbeitskräften bestand.Die Anwerbung fand 1973 ein Ende, als die Ausländerzahl in Deutschland bereits auf rund 4 mio. gestiegen war. Die Gastarbeiter kamen vor allem aus Italien, Spanien, Griechenland, der Türkei, Marokko, Tunesien, Portugal und Jugoslawien.

Nach diesem Stop kam es zu einem zweiten Anlauf der Zuwanderung, dem Nachzug der Ehegatten und minderjährigen Kinder der Gastarbeiter. Damit stieg die Zahl der minderjährigen ausländischen Kinder in Deutschland auf 1,5 mio.. Davon sind ca. zwei Drittel in Deutschland geboren.

Als dann ab 1980 im Ostblock Westreisen genehmigt wurden, kam es zu einer verstärkten Zuwanderung aus Polen, Ungarn und der Tschechslowakei. Zwichen 1987 und 1992 gab es einen starken Anstieg der Asylsuchenden von 57000 auf rund 438000 Personen. Ab 1993 sank die Zahl der Asylbewerber wieder und 2003 lag sie schon bei nur rund 50300 Bewerbern. 

Soziale Ungleichheit

Modelle und Theorien zur Beschreibung, Analyse und Deutung gesellschaftlicher Ungleichheit: Kriterien für Klassentheorien und Schichtmodelle, Milieutheorien, Individualisierungsthese.

Empirische Sozialforschung "Die Messung sozialer Ungleichheit"

Die Entwicklung der Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland seit 1990; weitere wichtige Indikatoren sozialer Ungleichheit.

Der demokratische und soziale Bundesstaat

Das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes; Grundzüge kontroverser Positionen zur Ausgestaltung des Sozialstaats in Deutschland.

Protokolle