George Gershwin: Porgy and Bess

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Porgy and Bess ist eine Oper in drei Akten von George Gershwin auf ein Libretto von DuBose Heyward. Die Liedtexte stammen von DuBose Heyward und Gershwins Bruder Ira. Die Oper schildert das Leben von Afroamerikanern in der Schwarzensiedlung Catfish Row in Charleston um 1870.


Inhaltsverzeichnis

Handlung Erster Akt

In der Catfish Row, einer Wohnstraße für Schwarze, Bettler und Kriminelle, tanzen die Bewohner am Sommerabend zum Klavier. Clara singt das Wiegenlied Summertime für ihr Kind. Der gehbehinderte Porgy erscheint auf seinem kleinen Karren. Porgy erkundigt sich nach der leichtlebigen Bess. Diese erscheint mit dem hünenhaften, gewalttätigen Crown. Die Männer setzen sich zum Würfelspiel um Geld. Ein Streit entsteht und Crown ersticht den Catfish-Row-Bewohner Robbins und ergreift die Flucht. Bevor die Polizei erscheint, bietet Porgy der nun alleingelassenen Bess Hilfe und Unterschlupf an.

Entstehung

Die Oper entstand 1933–35 im Auftrag der Theatre Guild, obwohl Gershwin schon 1926 vom Roman Porgy (1925) von DuBose Heyward fasziniert war (nach dem Roman schrieb dessen Frau Dorothy Heyward auch ein Broadway-Stück, das 1927 erfolgreich aufgeführt wurde, und das als direkte Vorlage der Opernhandlung gelten kann). Nach der Vorpremiere am Colonial Theatre in Boston am 30. September 1935 hatte die Oper mit Todd Duncan und Anne Wiggins Brown in den Titelrollen am 10. Oktober am New Yorker Alvin Theatre ihre Broadway-Premiere. Die Produktion war aber nur mäßig erfolgreich. Erst eine zweite Aufführungsserie ab 1942 in New York und die europäische Erstaufführung in Kopenhagen (1943, gegen den Widerstand der Nationalsozialisten) sicherten ihr den Erfolg. 1952–55 folgte eine Welttournee mit Leontyne Price in der Titelrolle und Cab Calloway als Sportin’ Life. In der Verfilmung aus dem Jahr 1959 spielten Dorothy Dandridge, Sidney Poitier und Sammy Davis Jr.

Musik des Stücks

Die New York Times bezeichnete das Stück als „American Folk Opera”, wodurch zum Ausdruck gebracht werden soll, dass Gershwin viele Elemente amerikanischer Musik eingebracht hat (jedoch ohne Originalmusik der afroamerikanischen Bewohner zu verwenden). Gemäß dem Willen Gershwins darf das Stück ausschließlich von Schwarzen aufgeführt werden (Ausnahme: konzertante Aufführung). George Gershwin legte besonderen Wert darauf, mit Porgy and Bess kein Musical, sondern eine Oper komponiert zu haben, und in der Tat steht das Stück sowohl durch die Verwendung der durchkomponierten Großform als auch wegen der realistischen Milieuzeichnung den Opern des Verismo sehr nahe. Dennoch steht das Stück durch die Verwendung der volkstümlich gewordenen Spiritual-, Blues- und Jazz-Elemente stilistisch an der Grenze zum Musical. Viele Melodien aus Porgy and Bess wie etwa I Loves You, Porgy, I Got Plenty o’ Nuttin’ oder Summertime sind zu Jazz-Standards geworden. Letzteres zählt zu den populärsten und am häufigsten gespielten Liedern überhaupt und ist von unzähligen Musikern aufgenommen worden.


Werkdaten

Originaltitel: Porgy and Bess Form: Durchkomponierte Großform Originalsprache: Englisch Musik: George Gershwin Uraufführung: 10. Oktober 1935 Ort der Uraufführung: New York City, Alvin Theatre Speildauer: ca.3 Stunden



Sven Bloch Sarah Stingelin Fabian Krüger