Judentum

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Inhaltsverzeichnis

Das Judentum - eine Schriftreligion

Das Judentum ist eine Religion der Schrift. Es kennt weder einen Klerus, wie es ihn in den christlichen Kirchen gibt, noch ein geistliches Oberhaupt wie den Papst. Auch Priester - Vermittler zwischen Gott und den Menschen - sind dem Judentum fremd. Statt dessen gibt es die Rabbiner, besonders gelehrte, fromme und weise Juden. Sie tragen als Gemeindevorsteher die Verantwortung für ihre Gemeindemitglieder und beraten sie in religiösen, persönlichen und auch alltäglichen Dingen. Die jüdische Heilige Schrift, der Tanach, besteht aus drei Büchern: Thora (hebräisch: Weisung), Nebi'im (Propheten) und Ketubim (Schriften). Außerdem gibt es den Talmud, die rabbinische Auslegung der Thora und ihrer Gesetze. Mittelpunkt und Quelle des jüdischen Lebens ist die Thora. Sie umfasst die fünf Bücher Mose. Bei den Christen sind diese fünf Bücher Teil des Alten Testaments.

Die orthodoxen Juden glauben, dass die Worte der Thora die Worte Gottes sind, die er vor 3000 Jahren auf dem Berg Sinai an Mose weitergab. Darin steht die frühe Geschichte der jüdischen Religion und des Volkes Israel. Zudem regelt die Thora viele Fragen des jüdischen Alltags. Sie wird stets mit Ehrfurcht behandelt. Eigens dafür ausgebildete Schreiber übertragen ihren Text auf Pergamente, die zu Rollen zusammengeheftet und im Wortgottesdienst in der Synagoge hervorgeholt werden.

Planet Wissen: Judentum

Ursprung und Geschichte

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Das Judentum ist die älteste in Europa vertretene Religion.

Geschichte mit Gott

Das jüdische Volk und seine Religion können auf eine fast 4000-jährige Geschichte zurückblicken. Um 1800 v. Chr. – so erzählt die Bibel – folgt ein bestimmter Abraham aus Ur in Chaldäa (heute: Irak) voll Vertrauen dem Ruf seines Gottes und bricht mit seiner Frau Sara und einigen Verwandten in das Land Kanaan (heute: Palästina/Israel) auf. Der Gott, dem Abraham vertraut – so bezeugt die Bibel – verspricht ihm:

"Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein. ... Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen." (Genesis 12,2-39)

Wider alle menschliche Hoffnung erhält das Ehepaar einen Sohn, den es Isaak – "Er lacht" – nennt. Der Segen Abrahams lebt weiter in Isaak, in dessen Sohn Jakob, auch Israel genannt wird, und in dessen zwölf Söhnen und ihren Familien.

Orthodoxe Juden in Jerusalem

Eine Hungersnot zwingt die Kinder Israels, in das fruchtbare Ägypten auszuwandern, wo sie zu einem Volk – Hebräer genannt – heranwachsen. Nach Jahrhunderten des Friedens kommt es zur Unterdrückung, ja zur Versklavung durch die Ägypter. Die Bibel erzählt, dass In dieser Krisensituation Gott erneut eingreift und Mose zum Befreier seines Volkes beruft, indem er ihn aus einem brennenden Dornbusch anspricht:

Geistigennahrung

Auszug aus Ägypten

Die Israeliten folgten der Aufforderung ihres Anführers Mose. Die Väter schlachteten junge Lämmer und bestrichen mit deren Blut die Türen und Türpfosten ihrer Häuser. Die Mütter  bereiteten aus den geschlachteten Tieren köstliche Braten. Alle hielten Mahl. Es war die Nacht der letzten Plage, die über Ägypten kommen sollte. In den Häusern der Ägypter starben alle Erstgeborenen. Ein furchtbares Wehklagen ertönte.

Die Kinder der Israeliten aber blieben unversehrt. Der König ließ Mose und Aaron zu sich kommen und brüllte sie an: "Verschwindet! Nehmt all eure Habseligkeiten, eure Familien und eure  Tiere und verlasst Ägypten!" Mose ließ daraufhin überall verkündigen, dass es Zeit sei, aufzubrechen und dass sich alle bereithalten sollten. Denn bald würden sie Ägypten verlassen. Alle beeilten sich zu dem vereinbarten Treffpunkt zu kommen. Sie zogen quer durch die Wüste begleitet von Gott. Er gab ihnen Zeichen, in welche Richtung sie gehen sollten und wann es Zeit war das Lager aufzuschlagen.

Derweilen hatte sich der König umentwchlossen. nun wollte er die Israeliten nicht mehr gehen lassen, denn sie waren fähige Sklaven. Also schickte er Soldaten los um sie wieder einzufangen.

Die Israeliten waren Verängstigt als sie die Soldaten am Horizont erblickten. Doch Moses beruhigte sie, denn Gott würde sie retten. Also sprach Gott zu Moses, seinen Stock über das Wasser zu halten und das rote Meer teilte sich. So gelangten die Israeliten trockenen Fußes auf die andere Seite. Die Ägypter jedoch schafften es nicht durch das rote Meer, dass Wasser brach über ihnen zusammen.

Glaubensartikel

Ich glaube mit voller Überzeugung, daß der Schöpfer, gepriesen sei sein Name, jegliche Kreatur schafft und lenkt und daß er allein der Urheber alles dessen ist, was geschah, geschieht und geschehen wird.

Ich glaube mit voller Überzeugung, daß der Schöpfer, gepriesen sei sein Name, einzig ist und daß es keine Einheit seinesgleichen gibt, in keinerlei Hinsicht, und daß er allein unser Gott war, ist und sein wird.

Ich glaube mit voller Überzeugung, daß der Schöpfer, gepriesen sei sein Name, unkörperlich ist und frei von jeder Möglichkeit, materiell vorgestellt zu werden; und daß ihm auch keine Gestalt beigelegt werden kann.

Ich glaube mit voller Überzeugung, daß der Schöpfer, gepriesen sei sein Name, Anfang und Ende ist.

Ich glaube mit voller Überzeugung, daß der Schöpfer, gepriesen sei sein Name, allein es ist, dem Anbetung gebührt, und daß es ungebührlich ist, außer ihm ein Wesen anzubeten.

Ich glaube mit voller Überzeugung, daß die Worte der Propheten alle wahrhaftig sind.

Ich glaube mit voller Überzeugung, daß die Kündung unseres Lehrers Moses, Friede ihm, die Wahrheit und daß er von allen Propheten, früheren wie späteren, der Vater war.

Ich glaube mit voller Überzeugung, daß diese Thora, wie wir sie jetzt besitzen, die gleiche ist, die unserem Lehrer Moses übergeben wurde.

Ich glaube mit voller Überzeugung, daß diese Thora unverwechselbar ist und daß es nie eine andere Lehre vom Schöpfer her, gepriesen sei sein Name, geben wird.

Ich glaube mit voller Überzeugung, daß der Schöpfer, gepriesen sei sein Name, alles Tun und jegliches Trachten der Menschen kennt, wie es heißt: Er, der ihre Herzen ganz und gar gebildet, Er weiß auch all ihr Tun.

Ich glaube mit voller Überzeugung, daß der Schöpfer, gepriesen sei sein Name, wohl vergilt all denen, die seine Gebote erfüllen, und übel tut denen, die seine Gebote brechen.

Ich glaube mit voller Überzeugung, daß der Messias kommt, und ungeachtet seines langen Ausbleibens erwarte ich täglich seine Ankunft.

Ich glaube mit voller Überzeugung, daß einst zu seiner Zeit, wenn es dem Schöpfer, gepriesen sei sein Name und erhoben sein Gedenken immer und ewig, wohl gefällt, die Toten auferstehen werden.

Judentum

Judenverfolgung im dritten Reich

Jüdische Geschäfte und Arztpraxen wurden seit April 1933 boykottiert. Auf Grund der "Nürnberger Gesetze" war Eheschließung und Geschlechtsverkehr zwischen Juden und "Staatsangehörigen von deutschem und artverwantem Blutes" verboten, sogar mit Bestrafung. In der Nacht vom 9. Auf den 10. November 1938 fanden die ersten Progome gegen die Juden statt. Diese Nacht nennt man Reichskristallnacht. Die gefangenen Juden wurden in Konzentrationslager gebracht. Dort wurden sie mit Giftgas bekämpft. Das wohl bekannteste Komzentrationslager Inst Ausschwitz - Birkenau im heutigen Polen.

Nachdem Das NS- Regime die Auswanderung von Juden aus Deutschland am 23. Oktober 1941 verboten hatte gelang es noch 300 000 Juden über die Grenze zu flüchten. Die verbliebenen Juden müssen ab da an einen Judenstern tragen.

Ihnen ist verboten öffentliche Gebäude zu betreten. Ebenfalls mussten sie ihre
Judenstern JMW.jpg

Radios und Führerscheine abgeben. Auch bildung wurde den Jüdischen Kindern verwehrt, denn alle jüdische Schulen wurden geschlossen und deutsche Schulen durften sie nicht besuchen. Deutschland begann sich von den Juden zu "reinigen". Im Februar 1943 wurden zahlreiche noch in Berlin verbliebene Juden im Rahmen einer Großrazzia an den Arbeitsplätzen und in den Wohnungen festgenommen, in Sammellager gebracht oder gleich in Vernichtungslager deportiert ("Fabrik-Aktion"; vgl.: Frauen protestieren in der Rosenstraße). Am 19. Mai 1943 behauptete Goebbels, Berlin von den Juden befreit zu haben. Offiziell gab es zu diesem Zeitpunkt nur noch 4000 Juden in Berlin, fast ausschließlich solche, die vor den "Nürnberger Gesetzen" arische Partner geheiratet hatten.

Viele Juden tauchten daher unter und lebten mit falschem Namen und ohne Judenstern in Deutschland.

Wer sich irgendwo versteckte, durfte während eines Bomben Angriffs nicht In einen Luftschutzbunker, sondern musste in seinem Versteck ausharren. Kranke durften nicht ins Krankenhaus sondern konnten höchstens den Arzt Ihres Vertauens rufen.

Schutz durch nicht Juden war schwer zu finden, da damit auch Nahrung verbunden war, die man nur gegen öffentlich registrierte Marken bekam. Daher wurden sie oft für schwere Arbeiten und Geschlechtsverkehr ausgenutzt.

Dieter Wunderlich: Judenverfolgung

Prominente Beispiele

  • Albert Einstein(Geboren:1879 ;Gestorben:1955)
  • Woody Allen(Geboren:1935)