Krebsbehandlung

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Inhaltsverzeichnis

Die Krebsbehandlung

Der heutigen Medizin sind unzählige Arten von Krebs bekannt, wodurch natürlich auch unzählige Behandlungsmethoden von Nöten sind, die die Krankheit und die Tumore bekämpfen. Aufgrund der enormen Vielfalt an Krebsarten und deren Spezialisierung, kommt die Krebsforschung nur langsam voran und bis heute konnte die aggressive Chemotherapie nur in wenigen Fällen vermieden werden. Die Devise für eine erfolgreiche Krebsheilung ist, je früher der Krebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Das hängt vorallem davon ab ob sich ein Krebs bereits im ganzen Körper ausgebreitet hat und sogenannte Metastasen gebildet hat, oder ob der Krebs sich auf einen Bereich im Körper beschränkt.

Wenn ein Karzinom (Tumor) sich noch in der Anfangsphase der Entwicklung befinden, also noch nicht metastasiert hat, können Tumor-Nekrose-Faktoren die vom Immunsystem gebildet werden, bestimmte weiße Blutkörperchen stimulieren. Diese Makropahgen phagocytieren die Tumorzellen. Dieser Vorgang kann auch künstlich eingeleitet werden. Neben den künstlichen TNF-Hemmern, werden die Karzinome meist mit radioktiver Strahlung oder operativ enfernt. In diesem Fall sind die Erfolgsquoten ausgesprochen gut, sofern sie nicht in Hirn, Herz und Lunge liegen. Hinsichtlich dieser Kenntnisse sind Lungen- und Hirntumore selten heilbar. Neben dieser Therapie im Anfangsstadium gibt es nun viele weitere Therapiemöglichkeiten, welche jedoch nur meist nur spezifisch eingesetzt werden.

Die Chemotherapie

Kommt zur Bildung von Metastasen, müssen andere Methoden verwendet werden die weitaus stäkeren Nebenwirkungen mit sich bringen. Es werden dem Organsimus Stoffe hinzugefügt die die Zellteilung des Tumorgewebes hemmen. Diese Medikamente heißen Cytostatika und ihre Wirkung ist sehr schwer zu steuern. Wenn einem Patienten mit metastasierendem Krebs Cytostatika verabreicht werden, verteilen diese sich im ganzen Körper und befallen die Metastasen und Tumore und stoppen deren extrem schnelle Zellteilung und die Zellen werden zerstört. Bislang ist die Chemotherapie die am längsten angewendete Methode gegen den Krebs zu kämpfen, doch ihre Erfolgsquoten sind gering. Die Chemotherapie werden in Wochen- bzw. Tageblöcken angewendet und meist intravinös aber auch teilweise oral berabreicht. Bei einer Chemotherapie geht es vorallem darum so viele Krebszellen wie möglich zu zerstören. Es werden aber extrem häufig nur 90% der Tumorzellen zerstört. Geht man nun davon aus, das im ersten Block 90% eliminiert wurden, werden im zweiten Schub mit erhöhter Dosis abermals ca.90% der Zellen unschädlich gemacht. Nach zwei Therapien hätte man damit ca. 99% der Krebszellen ausser Gefecht gesetzt. Das Problem was sich daraus ergibt, sind die Übriggebliebenen und damit die wiederstandsfähigsten Zellen. Diese bilden wieder neue genetisch ebenfalls wiederstandsfähige Zellen, womit die Chemotherapie immer höher dosierter, damit aggressiver und extrem schädlich für den menschlichen Körper wird. Irgendwann stellt sich die Wirkung der Chemotherapie beim Menschen ein und die Behandlung kann nicht weiter geführt werden. Deshalb beginnt man oftmals mit extrem hohen Dosen um denn Krebs möglichst früh zu stoppen, wobei meist mehrere verschiedene Cytostatika zeitgleich verabreicht werden. Diese extrem aggresive Behandlungsmethode unterliegt oftmals heftiger Kritik. Überhaupt ist die Chemotherapie aufgrund ihrer starken Nebenwirkung und schwachen Heilungschancen sehr in Verruf geraten.


Nebenwirkungen der Chemotherapie Die Cytostatika schwächen neben den Tumorzellen auch die Zellteilung in gesundem Geweben, woraus sich eine wesentlich schlechtere Immunabwehr und einer unzureichenden Wundheilung und Haarausfall kommen kann. Die Nebenwirkungen nach einer Chemothearapie sind ausserdem z.B Übelkeit,Erbrechen,Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit. Darüber hinaus gibt es vor allem psychische Auswirkungen wie Hoffunungslosigkeit und schwinderer Lebensmut.

Die Erfolgsquote der Chemotherapie

Die Erfolgsquote bei der Chemotherapie liegt bei ca. 2,2%, d.h in der Regel bis zu 5 Jahre Überlebenszeit. Obwohl die Quote , die man aus klinischen Daten entnommen hat, sehr gering ist werden allen Krebspatienten angeraten eine Chemotherapie zu machen. Insgesamt wurden Daten aus 72.964 Patienten in Australien und 154.971 Patienten in den USA ausgewertet. Nach ca.25 Jahren medizinischer Forschung hat man festgestellt ,dass bei den spezifischen Krebskrankheiten wie z.B Eierstockkrebs, Nierenkrebs, Melanom oder multiples Myelom der exakte Fortschritt bei 0% liegt. Man hat die Erfolgsraten von 23.000 Patienten in den USA analysiert. Man ist zum folgendem Ergebnis gekommen: Bei Brustkrebs waren es 1,4% , bei Darmkrebs 1% und bei Magenkrebs 0,7%.

Dennoch gibt es bei einigen Krebsarten eine relative hohe Wahrscheinlichkeit den Tumor zu bekämpfen.

  • Leukämie (bei Kindern)
  • Lymphdrüsenkrebs
  • Hodenkrebs
  • Osteosarkom

Hier liegt die Erfolgsquote zwischen 10% bis 41%.

Die Strahlungstherapie

Die Strahlungstherapie ist eine häufig eingesetzte Therapie gegen Tumore und Entzündungen. Zur Bekämpfung des Krebses werden Ioniesierte Strahlen auf das Tumorgewebe gerichtet, die die Tumorzellen zerstören sollen. Je nach Größe und Wachstumspotential des Karzinoms wird dem Patienten ein Behandlungsplan erstellt....

Die Ernährungstherapie

Die Ernährungstherapie wird in der Behandlung von Tumoren als ein Faktor zur Verbesserung der körperlichen Verfassung, der Lebensqualität und der Unterstützung der Chemotherapie angesehen und gewinnt in den letzten Jahren mehr an Bedeutung aufgrund ihrer guten Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf. Mit eins der ersten Symptom bei einer Krebserkrankung ist die Mangelernährung, welche sehr häufig Grund für eine erhöhte Mortalität und eine schwache Immunabwehr ist. Ziel jeder Ernährungstherapie ist die bedarfsgerechte Versorgung des Körpers mit notwendigen Nährstoffen um alle Körperfunktionen und Körpergewicht aufrecht zu erhalten.

Zukunft /Forschung

Seit vielen Jahren wird in der Krebsbehandlung geforscht um einen wirksame Heilung gegen Karzinome und Melanome zu finden. In den letzten Jahrezehnten konnte in der Chemotherapie exakt 0% Fortschritt gemacht werden und nur bei wenigen Krebsarten ist eine Behandlung wirklich wirksam. Deshalb liegt es an der Forschung, dass eine andere Behandlung gefunden wird die weniger aggressiv und vorallem wirksamer ist.

Die Immuntheraphie

Am 28.1.2010 wurde der erste Impfstoff gegen Melanome bei Hunden zugelassen, der beträchtliche Erfolge zeigt. Oncept™ enthält als Wirkstoff ein Gen, das die menschliche Tyrosinase kodiert. Das Enzym ist an der Synthese von Melanin beteiligt und kommt in fast allen Lebewesen vor. Zwischen einer Überproduktion des Farbstoffs (Hyperpigmentierung) und der Bildung von Melanomen gibt es einen nachgewiesenen Zusammenhang. Die Tyrosinase des Hundes ist der menschlichen sehr ähnlich. Diese aktiviert das Immunsystem des Hundes gegen Melanomzellen, die Tyrosin­ase produzieren. So führt die fremde DNA zwar zur Bildung des Hundeenzyms, dieses wird aber vom Hundeimmunsystem als fremd erkannt.


Ein ähnliches immuntherapeutisches Produkt gegen metastasierenden Hautkrebs beim Menschen wird von Vical seit mehreren Jahren in klinischen Studien untersucht. Allovectin-7 ist ein Plasmid-Lipid-Komplex, der DNA-Sequenzen enthält, die HLA-B7 und β2-Mikroglobulin kodieren. HLA-B7 gehört zu den sog. Histokompatibilitäts-Antigenen. Erhöhte β2-Mikroglobulin-Serumkonzentrationen finden sich bei Malignomen. Beide bilden zusammen einen MHC (Major Histocompatibility Complex) der Klasse I. Diese als Antigen-Präsentation bezeichnete Formation soll bei allen Patienten zu einer Immunantwort führen, wenn der Impfstoff direkt in Tumor­läsionen injiziert wird.

Eine klinische Phase-II-Studie mit Patienten, die an einem Melanom der Klasse III oder IV erkrankt waren, wurde erfolgreich abgeschlossen, und seit Januar 2007 wird der Impfstoff im Rahmen der klinischen Phase III in insgesamt fast 100 Kliniken weltweit an etwa 375 Patienten mit fortgeschrittenem Hautkrebs getestet. Die Ergebnisse der Studie sollen noch in diesem Jahr vorliegen.

Der Telomerase-Hemmer

Bei jeder Zellteilung verkürzen sich die Enden der Chromosomen, die als Telomere bezeichnet werden, und zwischen 50 und 100 Basenpaare gehen verloren. Ab einer bestimmten Teilungszahl können sich die Chromosomen dann nicht mehr replizieren was zum Zelltod führt. Das Enzym Telomerase kann dann diese Endstücke wiederherstellen und die Telomere verlängern. Von dieser zunächst positiv klingenden Funktion profitieren allerdings sich schnell teilende Krebszellen und in bis 90 Prozent der menschlichen Krebszellen ist eine Telomerase-Überproduktion nachweisbar.

In der jetzt durchgeführten Studie zur Entstehung von Glioblastoms bei Mäusen konnten US-Wissenschaftler zeigen, dass das Medikament Imetelstat sowohl in Tumorstammzellen als auch in den Tumorzellen selbst die Aktivität der Telomerase hemmt. Dies stoppt die weitere Zellteilung und führt schließlich zum Absterben der Krebszellen. Gerade Tumorstammzellen beeinflussen offensichtlich Entstehung und Wachstum der Tumore ganz entscheidend. Die Stammzellen sind zudem häufig resisent gegen herkömmliche Methoden.

Die Behandlung mit Imetelstat über einen längeren Zeitraum führte zu einer progressiven Verkürzung der Telomere, eine Verringerung und schließlich zum Zelltod der krebsauslösenden Tumorzellen. Eine Kombinationstherapie mit Bestrahlung und Cytostatika war besonders erfolgreich: Die Zahl der krebsaus­lösenden Zellen wurde deutlich gesenkt und DNA-Reparaturmechanismen aktiviert.


Einzelnachweise

www.praxis-posdzech.de

www.DAZ-online.de/Immuntherapie

www.DAZ-online.de/Telomerase-Hemmer

www.gesundheitlicheaufklaerung.de/die-erfolgsrate-von-chemotherapien

Linder/Molekulare Grundlagen der Vererbung/Krebsbehandlung

Medizinische Monatsschrift für Pharmazeuten