Lernen durch Einsicht

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Definition

Beim Lernen durch Einsicht wird mithilfe der kognitiven Fähigkeiten (z.B. Vorstellung, Imagination, Introspektion) bewusst Wissen angeeignet und umstrukturiert. Mit Einsicht ist hier gemeint, dass der Sachverhalt und der Zusammenhang von Ursache und Wirkung vom Lernenden erkannt und verstanden wird. Beim Lernen durch Einsicht spielt, anders als z.B. beim Konditionieren, die Vertiefung bzw. Wiederholung des Gelernten eine weniger große Rolle, da mit der Einsicht hier ein sprunghafter, direkter Übergang in den Lösungszustand erreicht wird. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder man versteht nicht, oder man versteht den Sachverhalt komplett (Aha-Effekt). Das sich daraus ergebende Verhalten ist nahezu fehlerfrei. Koehler nennt dies auch das "Alles-oder-nichts-Prinzip"

Köhler und seine Experimente

Wolfgang Köhler

Wolfgang Köhler wurde am 21. Januar 1887 in Reval (Estland) geboren. Er wuchs in Deutschland auf. Dort studierte er Philosophie, Naturwissenschaften und Psychologie und promovierte in Psychoakustik. Mit seinen Kollegen, Max Wertheimer und Kurt Koffka, entwickelte er einen neuen Teil der Psychologie, die Gestaltpsychologie. Die These "Lernen durch Einsicht", bewies er mit Experimenten, die er im Anthrophologischen Institut auf Teneriffa machte. Nach der Schließung des Instiuts ging er zurück nach Deutschland und arbeitete als Direktor des Psychologischen Instituts in Berlin. Da er aber mit dem nationalsozialistischen Regime nicht einverstanden war, wanderte er in die USA aus und unterrichtete dort an verschiedenen Universitäten. Er starb am 11.07.1967 in Entfield(USA).

Die Experimente

Ein von Wolfgang Köhler ausgeführter Versuch zum kognitiven Lernen http://m.youtube.com/watch?v=fPz6uvIbWZE

Hier folgend eine Reihe von Filmen zum kognitiven Lernen von einem deutschen Performer zur Darstellung Wolfgang Köhler Phasen des kognitiven Lernens 1. http://m.youtube.com/watch?v=CveGQubIryQ 2. http://m.youtube.com/watch?v=9Sdei1Mq2FE 3. [http://m.youtube.com/watch?v=c4hXGeVbpaA ]

Experimentelle Erfolge ( von 1914): http://m.youtube.com/watch?v=FcBGAWNCipI

Pädagogische Konkretion

1.Beispiel:

Wenn sich z.B. ein Kleinkind am Ofen verbrennt, hat die Mutter oder der Vater bestimmt vorher immer wieder gesagt :" Pass auf, geh dort nicht hin, dass ist heiß". Erst als das Kleinkind sich selbst die Finger verbrannt hat, hat es kapiert, dass es heiß ist, wenn man den Ofen anpackt. Somit hat das Kind aus seinem Fehler gelernt.

Hier ist das Umfeld, in dem das Kind lernt, die Küche. Das Kind lernt durch das Verbrennen am Ofen, dass dieser heiß ist und erzielt somit den Aha-Effekt. Es lernt den Ofen nicht mehr anzufaßen, da es jetzt weiß, dass der Ofen heiß ist.

2.Beispiel:

Um Ihrem Hund beim Spazieren gehen genügend Auslauf zu lassen, möchten Sie gerne die kurze Leine verlängern. Während Sie überlegen, wie Sie die Leine verlängern könnten, variieren Sie die vorhandenen Möglichkeiten (welche Hilfsmittel stehen Ihnen zu Verfügung?). Plötzlich kommt Ihnen der Gedankenblitz: Ein Stück Nylonfaden, den Sie zufällig bei sich tragen, löst Ihr Problem.

Quellen

http://wkprc.eva.mpg.de/deutsch/files/wolfgang_koehler.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_K%C3%B6hler_%28Psychologe%29