Weil du die Tage - Walter Helmut Fritz: Unterschied zwischen den Versionen

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(Fazit)
(Weil du die Tage – Walter Helmut Fritz (1929))
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== Weil du die Tage – Walter Helmut Fritz (1929) ==
 
 
 
Weil du die Tage<br />
 
zu Schiffen machst,<br />
 
die ihre Richtung kennen.
 
 
Weil dein Körper<br />
 
lachen kann.
 
 
Weil dein Schweigen<br />
 
Stufen hat.
 
 
Weil ein Jahr<br />
 
die Form deines Gesichts annimmt.
 
 
Weil ich durch dich verstehe,<br />
 
daß es Anwesenheit gibt,<br />
 
 
liebe ich dich.
 
 
 
 
 
== Formales ==
 
== Formales ==
  

Version vom 14. Dezember 2012, 15:58 Uhr

Formales

  • kein festes Metrum
  • kein Reimschema
  • 12 Verse, 6 Strophen (1.Strophe 3 Verse, 2.-5.Str.2 V., 6.Str. 1 Vers)


Erklärung der sprachlichen Mittel

  • Anapher „weil“ (zu Beginn der Strophen 1-5): das lyrisches Ich gibt fünf Gründe für seine Liebe zum lyrischen Du an


  • Enjambements: in jeder Strophe zu finden -> fließender Übergang


  • „Weil du die Tage zu Schiffen machst, die ihre Richtung kennen“ : lyr. Du gibt dem Leben des lyr. Ichs eine Sinn/Richtung und macht das Leben somit lebenswert, lyr. Ich ist nicht mehr ziellos, sondern seine Tage „haben ein Ziel“ deshalb ist das lyr. Du lebenswichtig


  • „Weil dein Körper lachen kann“: lyr. Du strahlt Freude und Glück mit dem ganzen Körper aus und ist somit etwas besonderes und außergewöhnliches für das lyr. Ich, denn normalerweise lacht man nur mit dem Gesicht


  • „Weil dein Schweigen Stufen hat“: das lyr. Du kann auf mehrere Arten Schweigen, Verständnis und Kommunikation ohne Worte zeigt, dass das lyr. Ich und Du zusammen gehören


  • „Weil ein Jahr die Form deines Gesichtes annimmt“ : das lyr. Du ist für das lyr. Ich allgegenwärtig und dominiert sein Leben, eine lange Zeit wird erträglich gemacht


  • „Weil ich durch dich verstehe, daß es Anwesenheit gibt“ : lyr. Ich ersetzt die Isolation durch Zweisamkeit und Geborgenheit -> lyr. Du macht Leben wieder lebenswert


  • „Liebe ich dich“: lyr. Ich nannte die Gründe für seine Liebe und schließt das Gedicht mit der Aussage (Fazit), dass das lyr. Ich Liebe für das lyr. Du empfindet

Fazit

  • einfach strukturiertes Gedicht, aufgrund des fehlenden Reimschemas und Metrums
  • lässt sich wie ein Fließtext lesen (Enjambements)
  • Verwendung vieler Bilder, um Gefühle auszudrücken
  • die Reduzierung der Verse im Laufe des Gedichts deutet auf das Ende hin, welches nur aus einem Vers besteht.
  • das lyr. Du scheint für das lyr. Ich eine lebenswichtige Rolle zu spielen: gibt seinem Leben einen Sinn, zeigt ihm was Geborgenheit bedeutet und wie man Freude empfindet
  • Liebe kann nicht durch logische Begründungen erklärt werden, Gefühl „Liebe“ ist nur mit Bildern zu umschreiben, die für jeden unterschiedlich sind

LIEBE IST INDIVIDUELL & PERSÖNLICH