Entstehung und Gewinnung von Salzen
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Entstehung von Salzen
Entstehung von Salzstöcken
Salzstöcke sind Salzablagerungen, die bis zu 3000 Meter unter der Erde liegen.
Sie entstanden vor ca. 260 Millionen Jahren.
Zu der Zeit gab es eine Trockenzeit und das Festland sank unter den Meeresspiegel. Die Nordhalbkugel der Erde wurde überflutet. Es entstanden Flachmeere.
Durch beben etc. türmten sich Barren auf, die das Meer vom Ozean abtrennnten. Also gab es keinen Wasseraustausch mehr.
Das Wasser im Flachmeer verdunstete und der Salzgehalt stieg stetig. Ein Teil der im Wasser gelösten Salze und auch Karbonate und Sulfate lagerten sich in dem Boden ab.
Mit der Zeit verdunstete das Wasser vollständig und die mittlerweile 500-1000 Meter dicke Salzschicht blieb zurück. Diese wurde von Steinen und Geröll überlagert. Da der Untergrund absank und die Deckschicht so schwer war, wurde die Salzschicht bis 3000 Meter in die Tiefe gedrückt. Dabei verenderte sich auch die plastische Form des Salzes.
Vor 80 Millionen Jahren gab es weltweit starke beben und das Salz wurde in Hohlräume(schwache Zonen) gedrückt. Die schwachen Zonen, die das Salz ausfüllte waren meistens oberhalb des Salzes. Das Salz kam aber trotzdem dort hin, weil es eine geringer Dichte hat als die Steine in der Umgebung. Deshalb findet man das Salz, das vielleicht aus dem selben Meerkommt, heute in unterschiedlichen Tiefen.
Salzstöcke treten in Mitteleuropa vor allem in Polen und Norddeutschland auf. Das Salz der der Salzstöcke wird bergmännich Abgebaut. (Visualisierung zur Entstehung von Salzstöcken:[1])
Wie kommt das Salz ins Meer?
- Salz ist im Festland enthalten und wird durch Regen und Schmelzwasser aus den Steinen und dem Boden gewaschen.
- Durch Flüsse (Fließgewässer) wird das im Wasser gelöste Salz ins Meer gespült.
- Das Wasser im Meer verdunstet doch das Salz bleibt im Wasser.
- Der Salzgehalt würde theoretisch stetig steigen.
- Das passiert dann entweder solange, bis das Meer ausgetrocknet ist und nur noch das Salz übrig bleibt(es entstehen nach längerer Zeit Salzstöcke)
- oder das Salz lagert sich im Boden ab. Dies geschieht durch Schlamm oder Steine(Sediment)die nach unten sinken und das Meerwasser einschließen. Das Wasser kann dann wieder entweichen, das Salz lagert sich aber im Meeresgrund ab.
Gewinnung von Salzen
Als Salzgewinnung bezeichnet man das Herauslösen eines Salzes, das später meistenfalls zu Speisesalz verarbeitet wird. Die drei Hauptmethoden sind
- Bergmännischer Abbau
- Solende Gewinnung
- Gewinnung aus salzhaltigen Gewässern / Salinen
Bergmännischer Abbau
- Salzbergwerke werden überwiegend durch bohren und sprengen betrieben
- Sprengstoff- Ladefahrzeuge transportieren einen Sprengstoff (meist Ammoniumnitrat)pneumatisch, d.h durch hohen Gasdruck, in die Bohrlöcher
- Der Sprengstoff wird dann elektronisch gezündet
- Das gewonnene Steinsalz wird abtransportiert, zerkleinert und gereinigt ("aufbereitet")
- Alte, ausgebeutete Schächte können als Lager dienen
- (Visualisierung:[2])
Solende Gewinnung
- Sole ist nichts anderes, als eine Salz-Wasser-Lösung
- Mit Hilfe eines Bohrers tritt man in das Erdinnere ein
- Süßwasser tritt aus dem Bohrer aus und löst das Salz auf
- Man benötigt voll gesättigte Sole, also eine Salz-Wasser-Lösung, die einen NaCl- Gehalt von 26,4% aufweist
- Natürliche Sole aus unterirdischen Quellen ist meist untersättigt und wird deswegen mit festem Salz aufgesättigt
- Künstlich erzeugte Sole wird bereits gesättigt durch bergmännischen Abbau und Bohrlochsolung gewonnen
- Bergmännischer Abbau
- Hier wird immer wieder Süßwasser in die Kammern der Salzbergwerke gepumpt, um Sole zu erzeugen
- Bohrlochsolung
- Die Salzlagerstätten werden durch Bohrungen aufgeschlossen und das Steinsalz in den entstehenden Hohlräumen, Kavernen genannt, wird durch Süßwassereinbringung gelöst
- Die gewonnene Rohsole ist für die Weiterverarbeitung zu unrein und muss chemisch behandelt werden, meistens mit Soda und Kalkmilch
- ist kostengünstiger, als bergmännischer Abbau, da weniger Personal gebraucht wird und aufwendige Schächte nicht erforderlich sind
- ausgesolte Kavernen können für Speicherzwecke genutzt werden, z.B für Erdgas oder Erdöl
- Verwendungszwecke von Sole
- Lebensmittel wie z.B Fisch sind länger haltbar, wenn man sie in Sole lagert, da das NaCl in der Salz-Wasser-Lösung der Nahrung jeglichen Sauerstoff entzieht
- Desweiteren nutzt man Sole dafür, Streusalz anzufeuchten und "Feuchtsalz" daraus zu machen, welches eine bessere Wirkung erzielt
- In der Medizin findet Sole auch Gebrauch
- Dort hat sie jedoch nur einen NaCl- Gehalt von 1,5 bis 6%
- Soll bei Hauterkrankungen sowie Allergien, Stoffwechselstörungen und anderem positive Ergebnisse erzielen
- (Visualisierung:[3])
- Natur-Solebad in Werne
Gewinnung aus salzhaltigen Gewässern / Salinen
- Meerwassersalinen
- Meerwasser wird durch mehrere Becken gepumpt, in denen immer mehr Wasser aufgrund der Sonneneinstrahlung verdunstet
- In Becken, die man auch Kristallisationsbecken nennt, beginnt das Salz "auszufällen", sich also von der Sole zu trennen, weil deren Wasseranteil mittlerweile zu niedrig geworden ist, und setzt sich am Boden als Natriumchlorid ab
- Ist die preiswerteste Form der Salzgewinnung
- Wegen minderer Qualität wird jedoch bloß ca. 1/4 des global produzierten Salzes auf diese Art gewonnen
- Aus 1m³ Meerwasser können ca. 23 kg NaCl gewonnen werden
- Vorraussetzungen: hoher Salzgehalt in den Gewässern, flache Ufer, intensive und regelmäßige Sonneneinstrahlung und wenig Regen
- (Visualisierung:[4])
- Salar de uyuni, Bolivien. Größter Salzsee der Welt mit einer Fläche von 10.000 km²
- Siedesalinen
- machen den größten Teil der Salzproduktion aus
- zuvor gewonnene Sole wird in Sudhäusern/Siedehäusern verdampft, sodass nur noch das Salz übrig bleibt
- (Visualisierung:[5])
- ehemalige Siedesaline, Halle. Wird derzeitig als Museum genutzt
Salzproduktion im Überblick
- Deutschland, 1800 ca. 100.000 t Salz
- Deutschland, 2004 ca. 14.000.000 t Salz
- Weltproduktion ca. 215.000.000 t Salz / Jahr
- Europa produziert davon ca. ein Drittel
- Verwendungszwecke der 14 Mio. t Salz aus deutscher Produktion
- 3% Speisesalz
- 5% Gewerbesalz
- 12% Auftausalz
- 80% Industriesalz