Erftaue

Aus KAS-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Inhaltsverzeichnis

Erftaue

Allgemeine Informationen

  • Länge: 106,6 km
  • Lage: NRW
  • Flussystem: Rhein
  • Quellhöhe: 527 m ü NN
  • Mündung: Rhein bei Neuss-Grimlinghausen
  • Mündungshohe: 31 m ü NN
  • Einzugsgebiet: 1837,915 qkm
  • Nebenflüsse (rechts): Swist, Gillbach, Norfbach
  • Nebenflüsse (links): Veybach, Rotbach, Neffelbach
  • Großstädte: Neuss
  • Mittelstädte: Euskirchen, Erftstadt, Bedburg, Bergheim, Grevenbroich, Kerpen

Karte

North Rhine-Westphalia topographic map 03.png

Verlauf

Die Erftaue entspringt am Mordwestrand des Ahrgebirges im Kreis Euskirchen, welche zur Eifel gehört. Unterhalb des Himbergs bei Nettersheim-Holzmülheim befindet sich ihre Quelle. Überwiegend fließt die Erft in Richtung Norden. Zunächst durchfließt die Erft das Hochwasserrückhaltebecken Eicherschied. Danach fließt sie auch noch durch die Stadt Bad Münstereifel. Die Erft wird in Höhe von Euskirchen von der A 61 und der A 553 überquert. Ihren größten Nebenfluss, nämlich den Swistbach, empfängt die Erft nördlich von Weilerswist. Die Erft fließt dann weiter unter der A 1 und dann über Kerpen entlang der A 61. Anschließend passiert die Erft rie A 4 östlichndes Kreuzes Kerpen und fließt von Bergheim nach Bedburg. Weiterhin fließt die Erft an Städten wie Grevenbroich und Neuss vorbei. Südlich der Josef-Kardinal-Frings-Brücke (Düsseldorf) mündet sie in den Rhein. Erwähnenswert istnauch, dass die Erft im Jahre 1475 dorthin verlegt wurde. Flussabwärts gesehen durchfließt das Wasser der Erft drei Kreise und deren Kreisstädte: Kreis Euskirchen, Rein-Erft-Kreis und Rhein-Kreis-Neuss.

Wasserwirtschaft

Aufgrund des Braunkohlebergbaus musste die Erft, die zwischen Türnich und Bedburg teilweise bis zu 20 m breit ist, mehrfach verlegt und später begradigt werden. Dadurch, dass Sümpfungswasser (aufgewärmtes Grundwasser) des Braunkohlebergbaus der Erft zugeführt wurde, verfünffachte sich der Wasserabfluss von 5 m³ (1955) bis auf 26 m³ (1966 – 1976) pro Sekunde. Allerdings ist heutzutage eine Tendenz der Verlagerung des Braunkohletagebaus in Richtung Erkelenz festzustellen, wodurch das Sümpfungswasser nicht mehr in die Erft abgeleitet wird, sondern im Feuchtgebiet des Schwalm-Nette-Tals versickert. Somit wird sich das Ansehen der Erft erheblich verändern, wobei man vermutet, dass in näherer Zukunft weniger als 3 m³ Wasser pro Sekunde abfließen werden.
Aufgrund der o.g. warmen Sümpfungswasser der Braunkohleindustrie in die Erft, wird ein neuer Lebensraum für nicht – einheimische Tiere und Pflanzen geschaffen. Hierzu zählen unteranderem Sonnenbarsche, Guppys und Rotwangenschildkröten sowie brasilianische Tausendblätter und die südamerikanische Wasserpest. Dadurch, dass pro Jahr ca. 300 Millionen m³ aufgewärmtes Grundwasser in die Erft geleitet werden, steigt die durchschnittliche Temperatur des Flusses um 8°C an.

Pläne für die Verlagerung der Erft

Wie bereits erwähnt, wird der Erft in Zukunft eine weniger wichtige Rolle in Hinblick auf den Abtransport des Sümpfungswassers zugesprochen. Hierbei gibt es zwei grundlegend verschiedene Vorschläge. Der erste Vorschlag sieht vor, dass im Gebiet um Wevelinghoven die Erft komplett verlagert werden soll. Der andere Vorschlag sieht vor, dass der Fluss wieder in sein ursprüngliches Flussbett verlegt werden soll, was auch gleichzeitig die günstigere der beiden Varianten darstellt. Eine komplette Verlagerung der Erft würde in etwa 70 Millionen € kosten.