Rezeptionskategorien nach Raue
Einleitung
Der Musikwissenschaftler Herman Rauhe hat sich damit auseinandergesetzt, wie Musik wahrgenommen wird. Er ist im Gegensatz zu anderen Musikern, die sich mit den Hörtypologien auseinandergesetzt haben wie z.B. Adorno der Auffasung, dass man das Hörverhalten nicht in starre kategorien einteilen kann, da dieses von sehr vielen Faktoren beeinflusst wird. Dabei zeichnet er eine Interdependenz zwischen drei maßgebenden Faktoren: Die Strukturmerkmale der Musik selber, die Hörgewohnheiten des Hörers und die Situation in der die Musik wahrgenommen wird.
Rauhe hat sich mit den verschiedenen Hörvorgängen beschäftigt und diese in "Rezeptions Kategorien" unterteilt.
Beispielsweise unterscheidet er zwischen dem bewussten und dem unbewussten Hören. Aufgrund der bereits erwähnten Korrespondenz der Hörvorgänge, lässt sich der Hörvorgang nach Rauhe als integratives Hören bezeichnen.
Grafische Darstellung der Zusammenhänge
Die Rezeptionskategorien nach Rauhe
Bewusstes Hören | Unbewusstes Hören |
Empathische Rezeption Hörer gibt sich der Musik bewusst hin Er versetzt sich in die Musik hinein Kann dabei noch wichtige Merkmale der Musik erfassen |
Zerstreute Rezeption Hörer nimmt Musik vorbewusst wahr Sie wirkt auf ihn scheinbar unaufdringlich |
Strukturelle Rezeption Der Hörer denkt mit Kann Aufgefasste Komponenten miteineinander verknüpfen Er vollzieht die Musik nach |
Motorisch-reflektorische Rezeption Hörer spricht unwillkürlich auf rythmische Komponenten an z.B. durch mitwippen oder klopfen |
Subjektorientierte Rezeption Musik wird vom Hörer als Selbstspiegelung gesehen Er verknüpft sie mit Erfahrung, Einstellungen, Wahrnehmungen und seiner Selbstreflexion |
Assoziativ-emotionale Rezeption Hörer verknüpft Musik unbewusst mit Erfahrungen und Gefühlen |