Atonalität: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Atonalität gilt als Oberbegriff für eine Musik, die nicht den funktionalen Gesetzen der herkömmlichen Harmonielehre entspricht. Einzelne Töne haben keinen festen Bezug zu einem Grundton (vergleiche Tonalität). Man unterscheidet zwischen "schwebende" und "aufgehobene" Atonalität. Die schwebende Atonalität ist durch zwei oder mehrere tonale Zentren bestimmt. Dagegen ist die aufgehobene Atonalität durch Akkorde gekennzeichnet, deren Verständnis durch den spezifischen Klangcharakter ermöglicht wird. Deshalb ist auch kein eindeutiges tonales Zentrum zu erkennen.
 
Die Atonalität gilt als Oberbegriff für eine Musik, die nicht den funktionalen Gesetzen der herkömmlichen Harmonielehre entspricht. Einzelne Töne haben keinen festen Bezug zu einem Grundton (vergleiche Tonalität). Man unterscheidet zwischen "schwebende" und "aufgehobene" Atonalität. Die schwebende Atonalität ist durch zwei oder mehrere tonale Zentren bestimmt. Dagegen ist die aufgehobene Atonalität durch Akkorde gekennzeichnet, deren Verständnis durch den spezifischen Klangcharakter ermöglicht wird. Deshalb ist auch kein eindeutiges tonales Zentrum zu erkennen.
Mit Vermeidung eines tonalen Zentrums entsteht eine Gleichwertigkeit sämtlicher Intervalle als ein weiteres Prinzip des atonalen Komponierens. Schönberg nannte diese Gleichwertigkeit "Emanzipation der Dissonanz".
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Mit Vermeidung eines tonalen Zentrums entsteht eine Gleichwertigkeit sämtlicher Intervalle als ein weiteres Prinzip des atonalen Komponierens. Schönberg nannte diese Gleichwertigkeit [[Emanzipation der Dissonanz]]
  
  

Version vom 27. April 2012, 12:09 Uhr

Definition

Die Atonalität gilt als Oberbegriff für eine Musik, die nicht den funktionalen Gesetzen der herkömmlichen Harmonielehre entspricht. Einzelne Töne haben keinen festen Bezug zu einem Grundton (vergleiche Tonalität). Man unterscheidet zwischen "schwebende" und "aufgehobene" Atonalität. Die schwebende Atonalität ist durch zwei oder mehrere tonale Zentren bestimmt. Dagegen ist die aufgehobene Atonalität durch Akkorde gekennzeichnet, deren Verständnis durch den spezifischen Klangcharakter ermöglicht wird. Deshalb ist auch kein eindeutiges tonales Zentrum zu erkennen. Mit Vermeidung eines tonalen Zentrums entsteht eine Gleichwertigkeit sämtlicher Intervalle als ein weiteres Prinzip des atonalen Komponierens. Schönberg nannte diese Gleichwertigkeit Emanzipation der Dissonanz


Geschichtlicher Verlauf

Die neue Musik begann mit der Entstehung der Atonalität von 1907 bis 1921. Es entstanden, im Umfeld von Arnold Schönberg, Kompositionen, die als "Zweiter Wiener Schule" bekannt sind. Die Ablehnung gegen diesen Part der Musikgeschichte besteht bis heute. Selbst bekannte Komponisten während der Zeit z.B. Richard Wagner, Gustav Mahler und Max Reger waren erstaunt von dieser Kunst.Die "frühe Atonalität" des frühen zwanzigsten Jahrhunderts lässt sich in eine Phase der sogenannten freien Atonalität gliedern. Ab 1925 entwickelt sich die „serielle Atonalität“, die Phase des „zwölftonigen“, in der kompositorische Verfahren der "Zweiten Wiener Schule" verwendet wurden sind. Spätere atonale Werke fasst man auch unter dem Begriff "Postserialismus" zusammen.


Werke

Alban Berg: "Streichquartett op. 3" (1910), "Vier Lieder, op. 2" (1909/10), "Wozzeck" (1914-1924).


WP Alban Berg.jpg

Arnold Schönberg: "15 Gedichte aus "Das Buch der hängenden Gärten" op. 15" (1908-09) von Stefan George; "Drei Klavierstücke, op. 11" (1909), "Vier Lieder für Gesang und Orchester, op. 22" (1913-16)

Arnold Schoenberg la 1948.jpg

Anton Webern "Fünf Sätze für Streichquartett, op. 5" (1909), "Fünf Lieder, op. 3" (1908/09), "Sechs Bagatellen für Streichquartett op. 9" (1911).

Anton Webern in Stettin, October 1912.jpg


Arnold Schönberg, 6 kleine Stücke op.19-Orchestral versi
Alban Berg-Wozzeck act III: Orchestral Interlude
Anton Webern: Sechs Bagatellen für Streichquartett, Op. (1913-16)